Am 31. Juli schlossen 776 Medizinstudenten ihr Studium an der Universität für Medizinische Wissenschaften in Havanna erfolgreich ab, darunter Vertreter aus rund 30 Ländern, hauptsächlich aus Afrika.
Namibia hat 172 Absolventen, und laut Botschafter Samuel Hendrik Goagoseb ist dies die größte Zahl von Absolventen in der Geschichte der medizinischen Zusammenarbeit mit seinem Land.
Die Gruppe kam 2016 mit 250 jungen Menschen an, darunter 200 für das Fachgebiet Medizin und 50 für Zahnmedizin. Im vergangenen Jahr erhielten 49 Zahnmediziner und ein Arzt ihren Abschluss. Zehn junge Menschen müssen noch ihr Studium abschließen, aber die Vorbereitungen für die Abreise von über 170 weiteren, die ihren Hochschulabschluss bereits erhalten haben, sind bereits im Gange.
Bei der Abschiedszeremonie dankte der namibische Diplomat Kuba für seine Bemühungen bei der Ausbildung der menschlichen Ressourcen seines Landes, die auch die Führungskader einschließt, die die Zukunft in einem Land sichern, das ein Sozialmodell aufbaut, das die sozialen Ungleichheiten verringern soll.
Er riet den jungen Ärzten, ihren Beruf nach den Grundsätzen des Humanismus und der Solidarität auszuüben, Werte, die an den kubanischen Universitäten vermittelt und erlernt wurden, unter dem Vermächtnis des Comandante en Jefe Fidel Castro Ruz und des Präsidenten Sam Nujoma, dem Führer der Revolution in Namibia und Gründer der Republik.
Diese Ansicht ging auch aus einer Botschaft des Exekutivdirektor des namibischen Gesundheitsministerium Ben Nangombe hervor, die Dr. Joyce Twahafifwa Shatilwe, Direktorin für Humanressourcen in diesem Ministerium verlas. Darin hieß es: „Streben Sie stets danach, in allem, was Sie tun, Spitzenleistungen zu erbringen. Sie haben eine hervorragende Ausbildung und ein Training von Weltklasse erhalten. Ihnen wurden Fähigkeiten, Wissen und Disziplin beigebracht. Halten Sie sich an die Werte und mögen sie Ihnen als Kompass für die Zukunft dienen.
Frieden erkämpfen
https://www.jungewelt.de/artikel/442752.rosa-luxemburg-konferenz-frieden-erk%C3%A4mpfen.html
Manifestation gegen Krieg und Rüstungswahn: Die XXVIII. Internationale Rosa-Luxemburg-Konferenz in Berlin
Von Arnold Schölzel
Es gebe hierzulande jede Menge »zweibeinige Kampfhaubitzen«, meinte Sevim Dagdelen (Die Linke) in der Podiumsdiskussion der XXVIII. Internationalen Rosa-Luxemburg-Konferenz (RLK) am Samstag abend in Berlin. Die Mehrheit der Bevölkerung spreche sich aber trotz deren Getrommels für Panzerlieferungen in Umfragen dagegen aus. Mehr als 3.000 Menschen sind da bereits ins Mercure Hotel MOA gekommen. Zu einem großen Teil junge Leute folgten dem RLK-Aufruf »Den dritten Weltkrieg stoppen – Jetzt!«. Es ist ein neuer Besucherrekord nach zwei Jahren im Onlineexil. Bis zum späten Nachmittag waren in die Liveübertragung mehr als 15.000 Endgeräte eingeschaltet. Es gab »Public Viewing«-Gruppen von bis zu 50 Zuschauern, die z. B. aus Zürich und Nürnberg Grüße an die Konferenz schickten.
Mit einer Hunderte Meter langen Schlange Einlassbegehrender hatte der Tag begonnen, der Andrang im vergrößerten Konferenzsaal, an Buch- und Organisationsständen blieb bis zum Schluss groß. Die Kapazitätsgrenze ist wieder einmal erreicht. RLK-Tradition war die Begrüßung der ersten, die es nach drinnen geschafft hatten: Livemusik und Eröffnung der Kunstausstellung. Dann das erste Referat des Ökonomen Wen Tiejun vor rund 1.400 Zuhörern live aus Beijing: China hat seine Entwicklungsstrategie verändert, strebt eine »ökologische Zivilisation« an. Die Belgierin Anne Morelli zieht in ihrer Rede Parallelen zwischen Kriegspropaganda des Ersten Weltkriegs und der heutigen. Nikolai Platoschkin, aus Moskau zugeschaltet, konstatiert: Offenbar sei der deutsche Bundeskanzler das letzte Hindernis vor der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine. Mumia Abu-Jamal grüßt aus dem US-Knast, es gibt Hoffnung auf Wiederaufnahme seines Prozesses. Das Forum mit SDAJ und DIDF-Jugend bekräftigt: »Diese Jugend steht auf«. Jack Rasmus erläutert live aus San Francisco die Krise der Weltwirtschaft: Langfristig wird der Kapitalismus sie nicht überdauern. Dann die Kernbotschaft dieser RLK: die »Manifestation für den Frieden« mit Aktivisten auf der überfüllten Bühne und an der gesamten Stirnwand des Saales, der Schauspieler Rolf Becker spricht. Ruhig vorgetragen, aber dramatisch: Aminata Traoré aus Mali referiert über die Folgen der westlichen Kriegspolitik für ihr Land und andere im »globalen Süden«. Aleida Guevara in einer Videobotschaft aus Havanna: »Wir brauchen Frieden in Würde.« Die kubanische Journalistin Rosa Miriam Elizalde warnt vor der »Einstimmigkeit der Herde« in den von Techkonzernen beherrschten Medien und bekräftigt: »Sozialismus ist die Voraussetzung für Frieden«.
Keine Revolution ohne Kultur. Die kommt zwischen den Referaten zu Wort: M&R-Chefredakteurin Susann Witt-Stahl erläutert, warum das Magazin noch »auf Eis liegt« und stellt zusammen mit der britischen Aktivistin Jackie Walker den Film »Oh, Jeremy Corbyn. Die große Lüge« vor. Pablo Miró und Nicolás Miquea laden musikalisch zum Erinnerungskonzert für Victor Jara am 16. September ein. Die Weltklassegitarristen ziehen das Publikum in den Bann. 50 Jahre nach dem Faschistenputsch in Chile sagen sie: Den Kampf setzen wir fort!
InterRed sammelt für dritte Solarenergie-Anlage in Kuba
Die Frankfurter Solidaritätsinitiative InterRed hat bereits zwei Öko-Strom-Installationen in Havanna live. Jetzt sollen Spenden ein drittes Sonnenenergie-Projekt mit Stromerzeugung ab Anfang 2024 finanzieren.
Hier die Projektbeschreibung von InterRed:
InterRed wird als drittes Solarenergie-Projekt in Havanna eine Anlage an kubanische Projektpartner liefern, die nach den bisherigen Erfahrungen mindestens 90.000 Kilowattstunden pro Jahr erzeugen wird. Der Spendeneingang für das neue Projekt liegt bereits bei über 36.000 Euro. Für eine 90.000-kWh-Anlage mit einer Leistung von 60 kWp (Kilowatt Peak) fehlen noch circa 12.000 Euro. Falls mehr Spenden zusammen kommen, wird InterRed entsprechend mehr Elemente kaufen und installieren.
Photovoltaik auf Kuba liefert wegen der stärkeren Sonneneinstrahlung erheblich mehr Strom als gleichgroße Installationen in Deutschland. Das zeigt die erste von InterRed bezahlte Anlage auf den Dächern des medizintechnischen Instituts CIM in Havanna deutlich: Nach dem Betriebsbeginn am 2.Mai 2022 lieferte die 100 kWp starke Installation im ersten Jahr genau 151.475 Kilowattstunden. Am 29. März 2023 ging die zweite Stufe ebenfalls auf den Dächern von CIM live. Sie hat eine Leistung von 68 kWp und wird damit rund 100.000 kWh Strom pro produzieren. Damit kommen bereits die beiden ersten von InterRed bezahlten und organisierten Photovoltaik-Anlagen auf eine Jahresleistung von einer viertel Million Kilowattstunden pro Jahr.
Umgerechnet bedeuten diese 250.000 kWh Öko-Strom, dass die Kubanerinnen und Kubaner für ihre Stromproduktion pro Jahr über 75.000 Liter Heizöl weniger verfeuern müssen und damit der Umwelt ein Ausstoß von 195 Tonnen CO2 erspart bleibt.
Ein großes Problem der kubanischen Stromversorgung ist bisher, dass Elektrizität hauptsächlich mit Öl-befeuerten Kraftwerken mit hohen CO2-Emissionen erzeugt wird. Noch dazu sind die meisten Kraftwerke alt und haben einen schlechten Wirkungsgrad. Außerdem frisst der Import des Öls die für wichtige Dinge nötigen Devisen.
InterRed geht es um Klimaschutz und gleichzeitig um Solidarität mit dem kubanischen Volk, das trotz der unter den US-Präsidenten Donald Trump und Joe Biden verschärften Wirtschaftsblockade und den durch Covid 19 eingebrochenen Tourismus-Einnahmen an seinem vorbildlichen, hoch entwickelten Gesundheitswesen festhält. Und auch an weiteren sozialen Errungenschaften, etwa den guten und kostenlosen Schulen.
Die durch Spenden finanzierte Photovoltaik-Anlage (Stufen 1 und 2) läuft auf dem Dach des kubanischen Impfstoff-Herstellers CIM (Centro de Immunología Molecular) in Havanna. CIM ist eine Kombination von Forschungsinstitut und Arzneimittel-Fabrik.
Für die dritte Projektstufe arbeitet InterRed mit einem weiteren staatlichen kubanischen Medizin-Unternehmen zusammen. Als Standort wird das Dach eines Betriebs des Arzneimittel-Herstellers CIGB (Centro de Ingeniería Genética y Biotecnología in Havanna angepeilt.
CIGB betreibt an mehreren Orten auf Kuba Labors für Grundlagenforschung sowie die Entwicklung von Impfstoffen und Biopharmazeutika für die Diagnose, Behandlung und Prävention diverser Krankheiten ‒ von einigen Krebsarten bis hin zu Dengue-Fieber. Dazu kommen Produkte für die Verbesserung der Landwirtschaft.
Die neue Photovoltaik-Anlage soll eine Leistung von 60 kWp haben und damit rund 90.000 kWh Strom im Jahr liefern. Damit kann die Verbrennung von weiteren 27.000 Litern Heizöl pro Jahr eingespart werden.
Für Anschaffung, Lieferung und Aufbau wird ein Spendenvolumen von circa 55.000 Euro gebraucht. 36.000 Euro davon sind bereits bei InterRed eingegangen. Jetzt müssen bis Ende Juli noch Spenden über rund 19.000 Euro dazu kommen.
Das Netzwerk InterRed Cooperación e.V. ist gemeinnützig, Spenden sind steuerlich absetzbar. Schon eine Spende von 100 Euro bewirkt eine schadstofffreie Produktion von rund 165 kWh Strom, vermeidet damit den für Kuba teuren Einkauf sowie das Verbrennen von rund 50 Litern Heizöl und erspart der Welt etwa 130 kg CO2 – all das jedes Jahr neu. Also bei einer (Mindest-) Lebensdauer der Anlage von 20 Jahren in der Summe fast 1.000 Liter Heizöl weniger und damit über 2,5 Tonnen weniger CO2.
Zur Finanzierung der drei Solaranlagen-Projekte hat InterRed bis 15. Juni 2023 genau 181.836,73 Euro Spenden eingesammelt. Jeder Cent davon wurde direkt für Anschaffung, Transport und Installation von Solarpanels, Wechselrichtern und Anschlusstechnik investiert. Von den Spenden für InterRed-Projekte landet nichts in Overhead-Kosten einer Organisations-Bürokratie. Die geringen Verwaltungskosten werden von den separaten Mitgliedsbeiträgen bezahlt. Die meisten internen Aufwände bis hin zu Reisekosten von Mitgliedern zahlen die ehrenamtlichen InterRed-Aktiven selbst privat.
Die Initiative hat seit ihrer Gründung im Jahr 1992 gemeinsam mit kubanischen Partnern schon viele Projekte realisiert und die Kubanerinnen und Kubaner unter anderem beim Aufbau von Biogasanlagen, aber auch bei der Reparatur von Rollstühlen unterstützt. Schon in den 1990er Jahren finanzierte InterRed Material für den Betrieb kleiner Wasserkraftwerke auf der Insel.
Netzwerk InterRed Cooperación e.V.
Spendenkonto: Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE50 5502 0500 0007 6002 00,
BIC: BFSWDE33MNZ, Verwendungszweck: Solarprojekt Kuba
Juko 2.0 „Kuba nach den Wahlen – unsere Solidarität geht weiter!“ Programm
Das Netzwerk Cuba lädt junge und junggebliebene Interessierte zur 2. Jugend-Konferenz „Kuba nach den
Wahlen – unsere Solidarität geht weiter!“ ein.
Themen unserer JuKo 2.0 sind u.a.:
■ Kubas Wahlsystem und die Wahlen 2017/2018
■ Internationale Solidarität von Kuba und mit Kuba
■ Die Rolle Kubas in Lateinamerika
■ Soziale Medien
■ Studieren und Solidaritätsbrigaden in Kuba
■ Alltag, Familie und Beruf in Kuba
Wir haben interessante Referenten eingeladen, z.B. einen jungen Abgeordneten aus Kuba, der berichten wird, wie er Parlamentarier wurde und wie ein kubanischer Wahlkampf abläuft. Dabei sein werden auch Studierende, die ein Semester in Kuba verbracht haben. Dazu gibt’s Musik, kubanisches Essen, Cocktails, einen Film und spannende Diskussionen.
2. Jugend-Konferenz
1.– 2. September
Außenstelle der kubanischen Botschaft
Kennedyallee 22– 24
53175 Bonn
Flyer Jugendkonferenz 7-2018_WEB 2
Programm der JuKo 2.0
Samstag, 1. September
ab 10.30 Uhr Ankunft der Teilnehmer, Begrüßung mit Buffet
12 Uhr Beginn mit Grußwort von Yamari Perez (Leiterin der Außenstelle der cubanischen Botschaft) Einführung und Vorstellungsrunde
13 Uhr Offene Diskussionsrunde
– Cuba nach den Wahlen: Vortrag von Jörg Rückmann (Cuba Sí Berlin) zum Wahlsystem in Cuba
– Erfahrungsbericht von Yenisey Cruz Carreño, Abgeordnete des cubanischen Parlaments und 1. Sekretärin der UJC in der Provinz Artemisa
15 Uhr Kaffeepause
15:30 Uhr Das Proyecto Tamara Bunke und die Bonner Jugendbewegung stellen sich vor
16 Uhr: Workshops
– SDAJ: Workshop zum Thema Internationale Solidarität
– Interbrigadas (Berlin): Workshop zum Thema Brigadearbeit
18 Uhr gemeinsames Abendessen
19 Uhr Filmvorführung: „Ich bin Malu“ von Mayra Irene Álvarez Díaz, Kuba/Deutschland 2017, spanisch mit deutschen Untertiteln
20 Uhr Musik und Mojitos
Sonntag, 2. September
9 Uhr Frühstück
10 Uhr Ergebnisberichte der Workshops
11 Uhr Podiumsdiskussion
– aktuelle Herausforderungen und Entwicklungen von Cuba und Lateinamerika mit Vertreter*innen aus Cuba, Venezuela, Nicaragua und Bolivien
13 Uhr Auswertung, Kritik und Ausblick
14 Uhr Ende