Hoher Besuch im Münchner Fasching: Bei der „Fiesta Latina“ im Bayerischen Hof steht mit Mayito Rivero einer der populärsten Sänger der kubanischen Musikwelt auf der Bühne.

Von Oliver Hochkeppel

Wenn bei der Einladung „Dresscode: Latin“ steht, dann weiß man, dass der Auftritt von Mayito Rivera und seinen Sons of Cuba kein normales Konzert ist. Es ist vielmehr der traditionelle musikalische Beitrag des Hotels Bayerischer Hof zum Fasching. Ist das Haus doch eine Anlaufstelle für die Salsa-Afficionados der Stadt, und die „Fiesta Latina“ in der närrischen Zeit ein Höhepunkt des Jahres. Mit Mayito Rivera – eigentlich Mario Enrique Rivera Godines – hat man aber alles andere als einen Show-Prinzen engagiert, nämlich einen legitimen Erben der „Buena Vista Social Club“-Generation, der zu den prominentesten Sängern der lateinamerikanischen Musik gehört.

Zunächst lernte er Perkussion und Bass an der renommierten Escuela Nacional de Arte in Havanna. Als er danach bei der Sängerin Albita Rodriguez und bei der Grupo Moncada spielte, engagierte ihn Juan Formell für sein damals schon legendäres Orchester Los Van Van.

Zunächst als Bassist und Backgroundsänger eingesetzt, machte er rasch mit seiner außergewöhnlichen Stimme auf sich aufmerksam: 20 Jahre lang war er von da an Frontsänger der populärsten Formation des Landes, gewann mit ihr mehrfach den Latin Grammy – was ihm mit seinem Soloprojekt „Negrito Bailador“ fast noch einmal gelungen wäre – und bekam für seine mühelos durch die Oktaven pflügende Stimme den Spitznamen „El Poeta de la Rumba“. Als Gast-Sänger war er in nahezu jeder Cuba-All-Star-Formation der vergangenen 15 Jahre und bei Salsa-Stars wie Oscar d’Leon zu erleben, in Wim Wenders Dokumentarfilm Sons of Cuba spielt er eine der Hauptrollen.

2011 verließ Rivera Los Van Van, um mit Luis Frank Arias‘ Soneros de Verdad nicht minder erfolgreich zu sein. Bei einigen Auftritten in Deutschland sang übrigens auch Roberto Blanco mit, der nicht nur Schlager kann. Im Bayerischen Hof ist mehr als nur ein bisschen Spaß garantiert, wenn Rivera mit seiner 2014 gegründeten Band Sons of Cuba, bestückt mit sechs glänzenden jungen Musikern, zur Verjüngung des traditionellen Son schreitet und die klassischen Salsa-, Rumba-, und Timba-Rhythmen mit Funk und Jazz anreichert. Was eine pulsierende neue Mixtur ergibt, die dem bayerischen Fasching zu neuem Schwung verhilft.

Mayito Rivera & Sons of Cuba bei der Fiesta Latina, So., 11. Feb., 20 Uhr, Bayerischer Hof, Promenadeplatz 2-6, 089/21200