Politische Kultur und Kultur, um Politik zu machen
Zu den wichtigsten theoretischen Beiträgen, die Teile der substantiellen in der Praxis verifizierten Ideen sind und die kubanische Revolution seit ihren Anfängen begleitet haben, gehört das, was Armando Hart als „Kultur, Politik zu machen“ bezeichnete. Dabei nannte er José Martí und Fidel Castro als ihre herausragendsten und bedeutendsten Exponenten und stellte beide als Vertreter „dieser reinsten und nützlichsten Frucht der Geschichte des kubanischen Gedankenguts“ heraus.
Es geht nicht um politische Kultur , die natürlich die wesentliche Quelle ist, aus der sich die enorme Weisheit beider nährt, sondern um die praktischen Formen ihrer Umsetzung und die Art und Weise, wie man erfolgreich die Hindernisse, die sich vor jedem bedeutsamen Projekt der Umwandlung auftürmen, überwinden kann.
Verfolgen wir Martís Definition der Politik als „Kunst für jedes neue Mittel des Gegners ein Gegenmittel zu finden, Rückschläge in Glücksfälle zu verwandeln, sich an den gegenwärtigen Moment anzupassen, ohne dass die Anpassung Opfer kostet oder man Abstriche beim verfolgten Ideal machen oder vor einem Stoß zurückweichen muss, den Feind anzugreifen, bevor dieser seine Armee aufgereiht und seine Schlacht vorbereitet hat“.
Es handelt sich also um eine Kategorie der Praxis, die auf kluge Weise die Radikalität mit der Harmonie kombinieren muss und von ethischen Prinzipien geleitet wird. So drückt sich unsere nationale kubanische Identität aus, die als Rückgrat die politische und erzieherische Kultur hat, die in unserer intellektuellen Tradition präsent ist.
Die pädogischen und philosophischen Ideen Kubas von Caballero, Varela und Luz bis in unsere Tage können bereits auf eine zweihundertjährige Geschichte zurückblicken und sind mit den konstanten Bestrebungen und Bedürfnissen des Volkes verbunden. Wissenschaft und Kultur stellten sich niemals in Widerspruch zu religiösen Überzeugungen.
Es gibt also eine breit angelegte Kultur zu teilen und zu verbreiten, die von den neuen Generationen von Kubanern angenommen wird, und die auch in Zukunft einen tiefgreifenden politischen, philosophischen und kulturellen Einfluss mit weitreichender Wirkung ausüben wird.
Wie uns Hart mehr als einmal sagte, muss man wissen, wie man Ideologie – verstanden als eine Produktion von Ideen- mit Wissenschaft, Ethik und Politik differenziert und gleichzeitig in Beziehung setzt. In anderen Teilen der Welt werden diese Kategorien verwechselt oder man weiß sie nicht miteinander zu verbinden.
Der Kapitalismus, pragmatisch und pervers in seiner Art und Weise die Welt aufzugliedern, kann dies nicht leisten. Dies kann nur ein dialektisches, materialistisches Denken erreichen: die konkreten Beziehungen des Menschen differenzieren und verbinden. Dafür ist außerdem Intelligenz, Sensibilität, Wissen und Kultur notwendig, wozu die allgemeine Anstrengung des Volkes diese enorme Herausforderung anzunehmen, einbezogen ist.
Für die kubanische Revolution ist in den über eineinhalb Jahrhunderten ununterbrochener Kämpfe , der Kerngedanke gewesen, den von den Imperien praktizierten düsteren Wahlspruch „Teile und Herrsche“ zu begraben und das Prinzip der Demokratie, des Volkes und der Gerechtigkeit „vereint um zu siegen“ zusammen mit der Erfüllung der Sentenz Martís, dass „die Fähigkeit sich zusammenzutun das menschliche Geheimnis“ ist, zu betonen.
In der heutigen Zeit ist es ein Humanismus, der Kultur und Entwicklung verbindet, der es ermöglicht, mit Wissenschaft und Ethik die verwirrende globalisierte und auch digitalisierte Welt der Gegenwart und der Zukunft anzunehmen.
KULTUR MARTÍS UND FIDELS UM POLITIK ZU MACHEN
Auf der Basis der besten Tradition und der Lehren Martis entwickelte Fidel Castro im letzten Jahrhundert und bis in die Aktualität die revolutionäre Idee „ sich vereinen, um zu siegen“ und überwand unter den Bedingungen Kubas die alte reaktionäre Devise des „Teilens und Herrschens“ , die aus dem Schoß der feudalen Gesellschaft entstanden war und die gesamte Geschichte der sogenannten westlichen Zivilisation beherrschte.
Was die Revolutionäre Kubanische Partei Martís für die Organisation und die Wiederaufnahme des Unabhängigkeitskrieges war, war dieses Mal das Ende eines langen und schwierigen Weges, auf dem auf außerordentliche Weise das sichtbar wurde, was Hart „die fidelistische Kultur, Politik zu machen“ nannte, d.h. katalysierende und harmonisierende Kraft, Humanismus, Ausgrenzungen abwenden und vermeiden: „Weder tolerant noch unerbittlich“ gab die unveränderliche Richtung an und war in der Saat enthalten, deren Früchte wir bis heute ernten.
Als Fidel in seinen denkwürdigen Worten in der Aula Magna der Zentralen Universität von Venezuela sagte, dass „jede Revolution Tochter der Kultur und der Ideen ist“ stellte er beide Komponenten als höchste Priorität in das politische Szenario, platzierte sie in die politische Avantgarde der Welt und rückte die Kultur- diese authentische menschliche Schöpfung- in den Mittelpunkt der Politik und des Kampfes der Ideen. Das Leben zeigt uns dies ständig.
Im Fall Kubas stellt die beste Tradition von zwei Jahrhunderten im kulturellen Erbe der Nation enthaltener Ideen unsere Kraft und unseren Zusammenhalt dar und zeigt uns vor der Welt mit eigenen und sehr genau definierten Merkmalen als Gesellschaft und als Land.
Wie man heute sehen kann, hebt sich „die Kultur, Politik zu machen“ als als ursprünglichste und nützlichste der kubanischen Ideen hervor, die durch die praktische Weise sie durchzuführen, einen einzigartigen Beitrag zur Geschichte der universellen politischen Ideen geleistet hat, nämlich der als Land zu denken.
In enger Verbindung dazu sagte Präsident Miguel Díaz-Canel vor der Nationalversammlung: „Die politischen und die Massenorganisationen sind aufgerufen, proaktiver und integrativer zu werden. Niemals die wichtige soziale Komponente in ihrer politisch-ideologischen Arbeit zu vernachlässigen und mit allen zu arbeiten, nicht nur mit den Überzeugten, auch mit den Apathischen, an deren Gleichgültigkeit wir einen guten Teil an Verantwortung tragen, weil wir es nicht geschafft haben, dass sie sich uns anschließen…“
Der Beitrag von José Martí zu den politischen Ideen liegt darin, dass er mit seiner immensen Kultur und seiner großen Belesenheit, die praktische weise Politik zu machen, beleuchtet und klar gemacht hat.
Fidel hat in der zweiten Hälfte des XX. Jahrhunderts, basierend auf der Tradition der Lehren Martís, die Einheit des kubanischen Volkes geschmiedet, um die Revolution zu machen, sie zu verteidigen, zu entwickeln und alle Hindernisse, die ihrem Vorankommen in den Weg gelegt wurden, zu überwinden.
Dieses Erbe stellt in seiner Gesamtheit die Kultur, Politik zu machen dar, die als eine praktische Kategorie konzipiert ist, die hauptsächlich darin besteht, das „Teile und Herrsche“ zu besiegen und auf den ethischen Fundamenten, die die Mehrheit der Bevölkerung verinnerlicht hat, die revolutionäre Idee des „vereinen um zu siegen“ zu etablieren.
In einem Moment voller Gefahren aber auch mit enormen Möglichkeiten für den Kampf um eine bessere Welt, die Millionen von Wesen auf dem gesamten Planeten anstreben, ist die Forschung, das Studium und die Förderung dieses Prinzips von Martí und Fidel so notwendig wie nie zuvor.
Die politische Kultur – wie wichtig sie auch ist- kann unzureichend oder unvollständig sein, um die höchsten Ziele zu erreichen, wenn sie nicht von der „ Kultur Politik zu machen“ begleitet wird. Das Leben und die Geschichte haben dahingehend genügend Beispiele aufzuweisen und tun dies weiter.