Ein Land im permanenten Widerstand
Seit der Ankunft der Spanier auf unserem Archipel im Jahre 1492 bis zum heutigen Tag – was natürlich die Usurpation der nationalen Unabhängigkeit durch die USA einschließt, die neokoloniale Periode und die über sechs Jahrzehnte andauernde Verteidigung der Revolution, „mit Zähnen und Klauen“ – ist Kuba ein kolossales Beispiel des Widerstands.
„Die Kubaner zeichneten sich dadurch aus, dass sie die Hosen gut anhatten“, sagte mein Vater, ein Bauer mit nur vier Jahren Schulbildung, aber „weise“ im Philosophieren über das Leben. Die Geschichte wollte, dass dieses Land einen José Martí Pérez und einen Fidel Castro Ruz hervorbrachte.
Die Größte Antilleninsel lernte den Wert des Internationalismus bereits 1868 kennen, als ein dominikanischer Patriot, Máximo Gómez, die Mambi-Truppen im Kampf gegen das Joch Spaniens anführte und mit ihnen kämpfte. Sie lernte auch von dem Beispiel jenes jungen Amerikaners, Henry Reeve, der im Alter von 19 Jahren sein Land verließ, um sich der kubanischen Emanzipationsbewegung anzuschließen und Brigadegeneral in der Befreiungsarmee zu werden. Das Kontingent kubanischer Ärzte, das sein solidarisches Werk in Dutzenden von Ländern leistet, ist geehrt, seinen Namen zu tragen.
Die Geschichte erinnert uns daran, dass unsere unermessliche Insel – verwandelt in eine Neo-Kolonie des nördlichen Nachbarn, vor dessen gefährlichen Absichten Martí warnte – Jahre der wahren Hölle durchlebte, des Entzugs der Souveränität, des Diebstahls von Ressourcen, von grausamen Regimen, die sehr wohl wussten, wie man den Stiefel des Imperiums leckt, das sie für die Ausplünderung des Landes bezahlte.
Es waren dunkle Jahrzehnte ohne ein würdiges Leben, in denen man einen Yankee-Matrosen sehen konnte, der die Statue von Martí in Havanna bepisste, sowie eine Armee von Soldaten, die Caimanera in ein Zentrum der Prostitution, des Schmuggels, der Drogensucht und des Lasters verwandelten, am Rande des usurpierten Territoriums, auf dem sie die unheilvolle Marinebasis in Guantánamo einrichteten.
Das waren Jahre – ich würde sagen Jahrhunderte – in denen sich Analphabetismus, Gesundheitsgefährdung, Krankheiten, die nicht geheilt werden konnten, weil es an Ärzten, Gesundheitszentren und den Mitteln zu ihrer Behandlung fehlte, ausbreiteten.
Aber es waren auch Jahre, in denen sich das Gewissen einer Jugend formte, die später einen „Sturm auf den Himmel“ anführen würde, um Kuba seine Würde, seine Souveränität und seine natürliche Größe zurückzugeben.
Diejenigen, die die neuen Schlachten führten, kannten das Werk von Martí, die Tapferkeit von Maceo und den Edelmut und strategischen Scharfsinn von Gómez. Sie waren die Architekten der militärischen, organisatorischen, politischen und ethischen Schule, der sie in jedem Kampf folgten, angesichts vieler Widrigkeiten oder wenn der Sieg schwieriger schien.
Fidel Castro, ein außergewöhnlicher Mensch, ein politisches und militärisches Genie, verstand es, mit seinem Mut, seiner revolutionären Unnachgiebigkeit und Überzeugtheit vom Sieg die Gewissheit zu vermitteln, dass die einzige Alternative, um Kuba zu einem freien und souveränen Land zu machen, der bewaffnete Kampf war.
Er bezeichnete seinen Kampf als die Weiterführung der Schlachten der Mambí, der Aufopferung aller Revolutionäre, die in der Pseudo-Republik gegen kapitulierende Regierungen kämpften.
Am 1. Januar 1959 stiegen die bärtigen Männer unter der Führung von Fidel mit ihren Waffen und der Einheit als Flagge von der Sierra herab und begannen das, was der Anführer als den schwierigsten Kampf bezeichnete: die Revolution dauerhaft zu machen.
Danach durchlief die Nation unablässige Momente der Gefahr. Sie stand Feinden gegenüber, internen und externen. Sie besiegte die Invasoren. Sie trauerte um Brüder, die Terroranschlägen zum Opfer fielen. Sie verlor große Männer aus dem Hochland und den Ebenen; Camilo zum Beispiel, von dem Fidel versicherte, dass es von nun an viele Camilos in Kuba geben würde, die aus den Klassenzimmern kamen, wo sie dazu erzogen wurden, dem Beispiel des Kommandanten mit dem großen Hut zu folgen. Kuba beklagte den Tod von Che in Bolivien sehr, aber es hielt ihn am Leben in dieser nationalen Verpflichtung, die die Pioniere ausrufen, einmal wie er zu sein.
Es waren Jahre, in denen der große Kampf um die Einheit der revolutionären Kräfte mit dem ganzen Volk keine Sekunde lang vernachlässigt wurde.
Es war erst Mai 1963, als Kuba seine erste medizinische Brigade nach Algerien schickte, was der Beginn des größten menschlichen Werkes war: die internationale Solidarität.
Es waren Jahre, in denen aufgrund der Ideen Fidels, der den Lehren Martís folgte, die Partei entstand, die die verschiedenen politischen Gruppierungen vereinigte, die auf die eine oder andere Weise den revolutionären Kampf begleiteten. Eine einzige Partei, die das Banner der Einheit trägt, als Prämisse, um alle Menschen um sich zu vereinen.
Es wurde eine einzige Partei konstituiert, wie es José Martí am 10. April 1892 getan hatte, als er die Kubanische Revolutionäre Partei gründete, auf die der Apostel die Idee übertragen hatte, dass nur durch eine solche Organisation der emanzipatorische Kampf des Volkes geführt werden könne.
Heute kann dieses riesige, heldenhafte, würdevolle und solidarische Land stolz darauf sein, dass das Gedankengut von Marti, dem Fidel bei der Erstürmung der Moncada folgte, wie es in seinem Plädoyer „Die Geschichte wird mich freisprechen“ heißt, verwirklicht worden ist. Wir haben nur eine Partei, die Einheit als Banner und die Verbindung mit dem Volk als Prinzip.
Stolz und engagiert haben wir, die wir uns die Ideen von Martí und Fidel zu eigen gemacht haben, aus unserer Mitgliedschaft in der Partei oder den Organisationen der Arbeiter, Jugendlichen, Frauen und Pioniere heraus die Einheit zu dem Mittel gemacht, um allen Versuchen – von innen oder außen -, uns zu spalten und zu brechen, entgegenzutreten und sie zu besiegen.
Das lebendige Kuba wird weiterhin unter der Führung einer Partei aufgebaut werden, die einen Prozess der Kontinuität anführt, in dem Fidel an jedem Tag und in jedem Werk zugegen ist.