Die wirtschaftliche Erpressung als Waffe im Kulturkrieg gegen Kuba
Der größte Teil der geheimen CIA- Operationen in Lateinamerika in den 60er Jahren waren gegen die kubanische Revolution und Fidel Castro gerichtet. „Kein weiteres Kuba“ war der Slogan der Agentur zu jener Zeit
märz 24, 2021 15:03:22
Der größte Teil der geheimen CIA-Operationen in Lateinamerika in den 60er Jahren waren gegen die kubanische Revolution und Fidel Castro gerichtet. „Kein weiteres Kuba“ war der Slogan der Agentur zu jener Zeit.
Man schuf eine neue Abteilung in New York, die man Foreign Publications Inc. nannte, um die verschiedenen antikubanischen Veröffentlichungen zu bezuschussen, von denen viele aus Miami stammten. Auch die United States Information Agency (USIA) wurde zu diesem Zweck benutzt.
1996 lancierte die CIA in Madrid die Zeitschrift „Encuentro“, die vom kubanischen Schriftsteller Jesús Díaz geleitet und von der Ford Stiftung und dem National Endowment for Democracy (NED) finanziert wurde. 2002 gründete man in Puerto Rico unter der Leitung von Patricia Gutiérrez-Menoyo den vom NED unterstützten Verlag Plaza Mayor.
Plaza Mayor hatte zum Ziel, in einem scheinbar „unpolitischen“, kulturellen Projekt unter dem Namen „Kollektion Kubanische Kultur“ Bücher kubanischer Autoren zu publizieren.
Im Jahr 2004 schuf die CIA in Havanna als Einleitung dessen, was später das Projekt Genesis sein würde, die Literarische Online Agentur (Aló), um Schriftsteller der Insel vorzustellen, ihr Werk im Ausland zu promoten und zu anderen ähnlichen Zwecken. Aló wurde von der Panamerikanischen Stiftung zur Entwicklung (Fupad) unterstüzt.
So verfügte die CIA über eine vollständige Struktur, um mit den Schriftstellern zu arbeiten: eine literarische Agentur, eine Zeitschrift und einen Verlag, alle unabhängig von kubanischen Institutionen.
Zunächst baute man eine Website zur Förderung der Autoren auf und mach achtete darauf, jegliche Politisierung zu vermeiden. Man schlug sogar vor, einen Satz Fidels für das Portal der Seite zu verwenden. Nach Auffassung der CIA würde man binnen kurzer Zeit die Kontrolle über einen großen Teil der Literaturschaffenden des Landes haben. Die wirtschaftliche und institutionelle Autonomie würde es es ihnen problemlos ermöglichen, von der Regierungspolitik abzuweichen und sie würden sich ihrern neuen Sponsoren gegenüber verpflichtet fühlen.
Es sollten literarische Gesprächsrunden, Events, Wettbewerbe und Aktivitäten mit anderen Künstlern, Malern, Schauspielern und Musikern stattfinden, um diese nach und nach für die Agentur zu interessieren, die am Ende nicht nur eine literarische sondern eine Künstleragentur war.
Der Name „Aló“ für die Literarische Online Agentur wurde gewählt, um die Popularität auszunutzen, die die Programme „Aló Presidente“ von Hugo Chávez auf der Insel hatten, was es ihnen, nach ihren Berechnungen ermöglichen würde, die Website schnell zu positionieren.
2006 wurde „Aló“ zu einer Agentur, die nicht nur Schriftsteller vertrat. Sie erweiterte ihr Aktionsfeld auf Schauspieler, Musiker und Maler etc. aus
Die CIA rechnete damit, dass wenn man in dieser Richtung arbeiten würde, also Agenturen zu schaffen und die bereits existierenden in Miami zu nutzen, man die Künstler und Schriftsteller von den kubanischen kulturellen Einrichtungen trennen würde und damit die Möglichkeit hätte, Kontrolle über sie auszuüben und sie gegen die Revolution zu verwenden- ein Versuch, der allerdings erfolglos blieb.