Jeder dritte Kubaner nutzt das mobile Internet
Kubas staatliche Telefongesellschaft ETECSA hat neue Daten zur Entwicklung des Internetzugangs auf der sozialistischen Insel veröffentlicht. Demnach nutzen inzwischen mehr als vier der 11 Millionen Kubaner regelmäßig die Mobildaten ihres Smartphones, ein Zuwachs von 38 Prozent gegenüber Dezember 2019. Die Gesamtzahl der Handynutzer wuchs auf 6,6 Millionen an.
Im vergangenen Jahr wurden laut dem Anbieter 816 neue Sendemasten installiert, die meisten davon mit schneller LTE-Technik. Deren Nutzerzahl nahm seit dem Start des Angebots im Oktober 2019 massiv zu und liegt inzwischen bei 1,7 Millionen. Nach mehreren Preissenkungen ist der Mobilfunkstandard der 4. Generation auf Kuba inzwischen günstiger als das konventionelle 3G-Netz, noch leben allerdings erst 40 Prozent der Bevölkerung in Gegenden mit LTE-Empfang (die 3G/GSM Abdeckung liegt bei 86%). Wie Firmenvertreter erklärten, sollen sich die Investitionen für dieses Jahr neben dem Ausbau von DSL-Hausanschlüssen vor allem auf die flächenmäßige Abdeckung mit schnellem Datennetz konzentrieren.
Die Erweiterung des Internetzugangs zählt zu den erklärten Prioritäten der Regierung von Präsident Miguel Díaz-Canel, weshalb Investitionen in diesem Bereich trotz Pandemie und Wirtschaftskrise mit Volldampf weiterlaufen. Kubas Softwareindustrie soll in einen neuen Wachstumsmotor für die Inselwirtschaft verwandelt werden. Hierfür wurden bereits entsprechende Gesetze mit Steuervergünstigungen für Hochtechnologiefirmen verabschiedet, in den kommenden Monaten sollen sich Softwareentwickler auch im Privatsektor selbstständig machen können. Als weitere Neuerungen plant das Land dieses Jahr die Infrastruktur für mobile Bezahlsysteme und Onlineshops weiter auszubauen und die Zusammenarbeit mit ausländischen Investoren über Technologieparks auszuweiten.