Neue Spannungen zwischen Kuba und den USA
Western Union kündigte an, seine Filialen in Kuba wegen neuer US-Sanktionen zu schließen
Am Dienstagabend wurde in Florida deutlich, dass viele dort lebende Exil-Kubaner bei der Wahl für Trump gestimmt haben, die dem Sozialismus in ihrem Herkunftsland traditionell feindlich gesinnt sind. Laut Experteneinschätzung ist der eindeutige Sieg Trumps in dem umkämpfen Staat auf sein Werben um die Latinobevölkerung zurückzuführen. Seine »enge Beziehung« zu den kubanischen und venezolanischen Gemeinden in Miami habe »das Gleichgewicht zugunsten von Trump gekippt«, analysierte etwa Jorge Duany, Leiter des kubanischen Forschungsinstituts an der Universität FIU.
Trumps Vorgänger Obama hatte sich mit seinem Vizepräsidenten Biden an den langjährigen Feind Kuba angenähert, Trump machte dies rückgängig und verhängte zuletzt immer mehr Sanktionen. Die neueste Episode dreht sich um den US-Finanzdienstleister Western Union. Anfang vergangener Woche verkündete das kubanische Finanzinstitut Fincimex, Western Union werde seine 407 Filialen auf Kuba wegen neuer US-Sanktionen ab dem 27. November schließen müssen. Western Union wickelt einen Großteil der Überweisungen von Auslandskubanern an Familienangehörige auf der Insel ab.
Zuvor hatte das US-Finanzministerium verfügt, dass US-Bürger und Unternehmen, »nicht länger berechtigt sind, Überweisungen nach oder von Kuba zu bearbeiten, an denen ein Unternehmen oder eine Unterorganisation auf der Cuba Restricted List beteiligt ist.« Die Cuba Restricted List ist eine vom US-Außenministerium veröffentlichte Liste mit mehr als 200 mit der kubanischen Regierung oder Armee verbundenen Körperschaften und Unternehmen. Die Gewinne aus den Finanztransaktionen kämen überproportional dem kubanischen Militär zugute, begründete US-Außenminister Mike Pompeo den Schritt.
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