Auch in Venezuela wird ein „Betrug“ erfunden
Was in den Vereinigten Staaten geschah, ist nicht einzigartig. Trump sprach von Betrug, als die verschickten Stimmzettel noch nicht einmal angefangen hatten, ausgezählt zu werden, und feierte sogar seinen „Sieg“ im Weißen Haus auf einem Event, bei dem mehrere Dutzend Menschen mit dem Coronavirus infiziert wurden.
Nun soll das gleiche Drehbuch, mit anderen Schauspielern, nach Venezuela gehen, wo am kommenden 6. Dezember Parlamentswahlen stattfinden.
Dieselben externen Entitäten der „Demokratie“, heißen sie nun Lima-Gruppe, US-Außenministerium oder Europäische Union, haben nicht nur einen in einer Kundgebung mit einigen Dutzend Menschen „selbsternannten Präsidenten“ anerkannt, sondern sich auch von einer legitimen, demokratisch und mehrheitlich vom Volk gewählten Regierung abgewandt. Nun wollen sie den Wahlprozess, für den sie sich so sehr eingesetzt haben, nicht anerkennen.
Es sind externe Faktoren und einige interne Charaktere, Angestellte Washingtons, deren sichtbarstes Gesicht das von Juan Guaidó ist, der vom Abtritt Maduros und dem Niedergang der Bolivarischen Revolution besessen ist. Sowohl die einen wie auch die anderen wissen, dass es unmöglich wäre, eine solche Demütigung der Demokratie und eine solch vulgäre Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines Landes zu akzeptieren.
In den letzten Tagen hat Guaidó angesichts der Unsicherheit, nach der Niederlage von Trump hilflos zurückgelassen zu werden, vorgeschlagen, jetzt, bei den bevorstehenden Parlamentswahlen der Bolivarischen Republik, als „Aufseher“ der Wahllokale aufzutreten, auf der Suche nach einem „Betrug“, den er bereits vorhergesagt hat.
Im Bewusstsein des Endes seiner Karriere als selbsternannter Präsident hat er das Gefühl, dass das Parkett bröckelt, und beschloss, mit seiner politischen Gruppierung und einigen seiner Anhänger aus der sogenannten „Opposition“ nicht an den bevorstehenden Wahlen teilzunehmen und nun konzentrieren sie ihre Energie darauf, die Wahlergebnisse zu diskreditieren.
Es ist klar, dass die Logik der OAS und ihres Generalsekretärs Luis Almagro keine andere sein konnte, denn was kann man schon von denen erwarten, die den Militärputsch gegen Evo Morales und die MAS im vergangenen Jahr in Bolivien organisiert und für gültig erklärt haben.
Welcher moralische und politische Wert kann denen zuerkannt werden, die sich selbst zum Präsidenten ausrufen, die Staatsstreiche organisieren und ausführen oder den Kniefall als Handlungsgewohnheit annehmen, indem sie buchstabengetreu erfüllen, was ihnen vom Imperium befohlen wird, das bestrebt ist, die Monroe-Doktrin gegen unsere Völker wieder anzuwenden?
Vielleicht ist es jetzt an der Zeit, dass sich Lateinamerika und die Karibik – vereint – vornehmen, das OAS und deren Spuren einer antidemokratischen, konspirativen und vor allem gegen die Nationen, die es angeblich vertritt, gerichteten Einrichtung zu begraben.
Warum fragen wir uns nicht, ob der Moment, den unsere Region durchlebt, der ist, eine jüngere Organisation zu stärken, aber eine mit viel mehr Moral und Solidarität für die Länder des Kontinents: die Gemeinschaft Lateinamerikanischer und Karibischer Staaten (CELAC), in der alle sein können, egal welche Ideologie das Land vertritt oder welches Regierungssystem es hat.
Die andere Entität, die die Wahlen in Venezuela in Frage stellt, ist die Europäische Union, die bedauerlicherweise auf der Politik der Sanktionen gegen die Bolivarische Revolution und ihren legitimen Präsidenten Nicolás Maduro beharrt.
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