Schluss mit der US-Blockade! Bericht von der Mitgliederversammlung des NETZWERK CUBA e.V. am 10.10.2020 in Heidelberg
Nachdem die geplante Mitgliederversammlung im Mai coronabedingt ausfallen musste, haben wir uns sehr gefreut, diese Mitgliederversammlung durchführen zu können, zu Gast bei der Gruppe SoliconCuba in Heidelberg, im Welthaus, liebevoll von ihr betreut.
Zunächst erstattete der Vorstand Bericht über die Aktivitäten seit der Jahreshauptversammlung am 1.2.2020, die natürlich von der Corona-Epidemie überschattet wurden. Wir haben es aber gelernt, auch die virtuellen Möglichkeiten zu nutzen, um uns zu verständigen, aber auch um an die Öffentlichkeit zu treten.
Auch der sich anschließende Erfahrungsaustausch der Gruppen zeigte, dass inzwischen wieder Treffen und Aktivitäten möglich sind. Leider sind viele Veranstaltungen auch von anderen Organisationen wie Lateinamerika-Tage oder Ähnliches ausgefallen, an denen wir uns gerne beteiligen, um auch andere Personengruppen ansprechen zu können.
Im Zentrum der politischen Aktivitäten stand natürlich der Kampf gegen die ständig verschärfte US-Blockade, die neben der Pandemie das wirtschaftliche und soziale Leben in Cuba in starkem Maße beeinträchtigt. Daher haben wir gleich im Frühjahr gemeinsam mit der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba und Cuba Sí zu einer Spendensammlung aufgerufen, die bis zum 10. Oktober mehr als 150.000 € erbrachte – der größte Teil wurde bereits überwiesen oder für den Kauf von medizinischen Geräten verwandt, gegenwärtig bereiten wir den Versand von in Cuba dringend benötigten medizinischen Verbrauchsmaterialien vor.
Auch in diesem Jahr bereitet die Tageszeitung „junge Welt“ gemeinsam mit der deutschen und europäischen Solidaritätsbewegung eine weitere #UnBlockCuba Kampagne vor, die am 17.10. eröffnet wird, mit dem Höhepunkt geplant für die UN-Debatte über die US-Blockade gegen Cuba im Mai 2021. Unsere Parlamentarier und die Regierung müssen dazu gebracht werden, sich nicht nur verbal gegen die Blockade auszusprechen, sondern tatsächlichen Widerstand gegen menschenverachtende Blockade-Politik der USA zu leisten.
Am 24.Oktober wird unsere vierte Jugendkonferenz in Frankfurt/Main stattfinden, mit der SDAJ und dem Projekt Tamara Bunke gemeinsam geplant.
Wir unterstützen auch die internationale Kampagne: Friedensnobelpreis für die cubanische Henry Reeve Brigade, die in selbstloser Weise in fast 40 Ländern der Welt beim Kampf gegen Covid 19 geholfen hat, wie es ihrer langjährigen Tradition auf Initiative von Fidel Castro Ruz entspricht, in dem wir gezielt Persönlichkeiten und Institutionen ansprechen, die berechtigt sind, formal einen entsprechenden Vorschlag in Norwegen einzureichen.
Am Nachmittag informierte uns die Leiterin der Außenstelle der cubanischen Botschaft in Bonn, Yamari Pérez im Rahmen eines sehr interessanter Austauschs über die aktuelle Lage in Cuba, die Schwerpunkte der Regierungspolitik in der gegenwärtigen Phase: Neue Normalität mit dem Coronavirus in fast ganz Cuba, mit der Priorität der Sicherung der Ernährungssicherheit und der Beschaffung und effizienten Verwendung der dringend benötigten Devisen, immer ausgerichtet auf das Wohl der Bevölkerung und die Sicherung der Errungenschaften der Revolution.Es sind schwere Zeiten, die Cuba durchlebt – umso nötiger unsere Solidarität und Unterstützung auf materiellem und politischem Gebiet.
Angelika Becker, Vorsitzende des NETZWERK CUBA