Winde, Hagel, Donner und starke Regenfälle in Zentralkuba
Quellen der Provinzdelegation des Nationalen Instituts für Hydraulische Ressourcen (INRH) teilten Granma mit, dass die Hauptzuflüsse der Zaza-Talsperre, der größten des Landes, angeschwollen seien und der Stausee bereits in den frühen Morgenstunden profitiert habe
Autor: Juan Antonio Borrego Díaz |
Autor: Angel F. Pérez Cabrera |
Autor: Julio Martínez Molina |
mai 26, 2020 10:05:31
SANCTI SPIRITUS – Jeder Hagel mit stürmischen Winden und reichlich Regen zieht die Aufmerksamkeit auf sich und kann einem sogar Angst einjagen, aber in den frühen Morgenstunden ergreift eine Wasserhose die Dachplatten, unter denen Sie schlafen, und die ganze Familie ist binnen Sekunden den Elementen ausgesetzt. Fast schon scheint die Hölle losgebrochen zu sein.
So beschreiben es die Bewohner der Gemeinde El Entronque de Guasimal, einem Weiler in der Nähe der Stadt Sancti Spíritus, der mit Trinidad kommuniziert, das ebenfalls von einem schweren lokalen Sturms erschüttert wurde. Dies ereignete sich in den frühen Morgenstunden des gestrigen Montags: 86 Häuser wurden – hauptsächlich an den Decken, auch an einigen Wänden – beschädigt. Bäume fielen um und der Strom wurde unterbrochen.
Deivy Pérez Martín und Teresita Romero Rodríguez, Präsidentin und Vizepräsidentin des Provinzverteidigungsrates, kamen vor Ort und bestätigten die rasche Reaktion der Bewohner selbst und der kommunalen Organisationen, die sich den verursachten Sturmschäden stellten.
Der Tornado von El Entronque de Guasimal mit Windgeschwindigkeiten von schätzungsweise 120 km/h war das markanteste Gesicht dessen, was das Zentrum des Meteorologischen Instituts der Provinz als „Ausbruch schwerer lokaler Stürme“ bezeichnete, von denen auch die Ortschaften El Bejuco, Managuaco (Sancti Spíritus) und San Pedro (Trinidad) betroffen waren.
Es kam zu Überschwemmungen in tiefer gelegenen Gebieten, der Pegelstand der Stauseen erhöhte sich und einigen Wasserpumpdienste hatten mit Komplikationen zu kämpfen. Die starken Regenfälle, die in fast allen Regionen der Provinz Sancti Spiritus registriert wurden, verursachten eine Überflutung der Flüsse.
Quellen der Provinzdelegation des Nationalen Instituts für Hydraulische Ressourcen (INRH) teilten Granma mit, dass die Hauptzuflüsse der Zaza-Talsperre, der größten des Landes, angeschwollen seien und dass der Stausee bereits in den frühen Morgenstunden profitiert habe
Intensive Niederschläge lähmen die Zuckerernte in Villa Clara
Infolge der Regenfälle in den letzten Tagen wurde am Montag die endgültige Einstellung der Zuckerrohrernte in Villa Clara beschlossen, zu einer Zeit, als die Provinz etwas mehr als 165.000 Tonnen erzielt hatte, was 93,5 % der geplanten Menge entspricht.
Auch in Villa Clara verursachten die heftigen Niederschläge der vergangenen Nacht in der gesamten Region an mehreren Orten Überschwemmungen in tief gelegenen Zonen. Nach vorläufigen Berichten der Behörden traten einige der angeschwollenen Flüsse über die Ufer, was zu Überflutungen in Teilen Santa Claras, Jibacoa und El Baga in Manicaragua führte, Ortschaften, in denen laut den Angaben von Noel Chinea, dem Vizepräsidenten des Verteidigungsrates dieses Bezirks, etliche Stunden lang kein Kontakt zur Außenwelt bestand.
In weniger als drei Stunden kam es in dem Gebiet zu158 Millimeter Niederschlag. Die Regenfälle sind allerdings den Stauseen des Territoriums zugutegekommen, insbesondere der Hanabanilla-Talsperre, die bereits mehr als drei Millionen Kubikmeter Wasser aufgenommen hat und noch ist kein Ende abzusehen.
Im Falle der Provinzhauptstadt wurden vorläufig drei Einstürze von Häusern und eine gleiche Anzahl von Teileinbrüchen gemeldet – zusätzlich zu den Schäden an den Dächern von 15 Häusern, so die Erklärung von Midiala Rodríguez Gómez, der Bürgermeisterin von Santa Clara, die sagte, dass die Auswertung der Schäden und die Unterstützung der Betroffenen rasch erfolgen werde.
Regenfälle in Cienfuegos bringen Vorteile
Die am Vortag aufgezeichneten Niederschläge haben hier deutlich mehr Nutzen als Schaden hinterlassen.
Laut Luis Estupiñán Suárez, einem Spezialisten für Wassermanagement in der Provinz, haben die Gewässer eine günstiges Balance erreicht, was sich nicht nur in der Erhöhung der Füllmenge der Stauseen zur Versorgung der Bevölkerung niederschlägt, sondern auch im Nutzen für die Hauptproduktionsbereiche der Landwirtschaft und der Zuckerrohrgebiete, einschließlich Citrisur, Venero, Horquita und Juraguá.
Suárez berichtete, dass die Überschwemmungen nur mäßig waren und dass bis in die frühen Nachmittagsstunden des Montags die Zugänge zu den Bergsiedlungen El Nicho, El Naranjo und Aguacate im Escambray in am stärksten betroffen waren.
http://de.granma.cu/cuba/2020-05-26/winde-hagel-donner-und-starke-regenfalle-in-zentralkuba