Weitere Söldner in Venezuela gestoppt
Erneut Invasionsversuche an Karibikküste abgewehrt. Maduro macht USA verantwortlich
Von Frederic Schnatterer
Nachdem bereits am Sonntag eine Invasion schwerbewaffneter Söldner mit Schnellbooten an der venezolanischen Karibikküste gescheitert war, konnten am Montag (Ortszeit) offenbar zwei weitere Anlandungsversuche verhindert werden. Wie der Vorsitzende der Verfassunggebenden Versammlung, Diosdado Cabello, auf Twitter mitteilte, wurden im nördlichen Bundesstaat Aragua bei dem Ort Chuao acht Personen festgenommen. Nur wenige Stunden später seien bei Puerto Cruz zwei weitere Söldner gefasst worden.
Damit stieg die Anzahl der festgenommenen Terroristen auf 13 an, wie Venezuelas Präsident Nicolás Maduro am Montag abend in einer Fernsehansprache erklärte. Neben schweren Waffen und anderem Kriegsmaterial präsentierte der Staatschef auch Dokumente, aus denen unter anderem die Identität zweier US-Amerikaner, Luke Alexander Denman und Aaron Barry, hervorgeht. Die Männer im Alter von 34 und 41 Jahren gehörten zum Sicherheitspersonal von US-Präsident Donald Trump, so Maduro. In einem auf Twitter kursierenden Video bestätigt der ebenfalls festgenommene Josnars Adolfo Baduel die Aussage.
Bereits am Sonntag war ein von kolumbianischem Territorium gestarteter Invasionsversuch abgewehrt worden, wobei acht Söldner getötet wurden. In einem am Sonntag abend veröffentlichten Interview mit der Journalistin Patricia Poleo hatte der ehemalige US-Elitesoldat und Besitzer eines Sicherheitsunternehmens Jordan Goudreau erklärt, die »Operation Gideon« gemeinsam mit dem selbsternannten »Übergangspräsidenten« Juan Guaidó geplant zu haben. Auch ein Dokument mit der Signatur des Oppositionspolitikers, der schon am 30. April 2019 mit einem Putschversuch gescheitert war, hielt er in die Kamera.
Angesichts der anhaltenden Bedrohung versetzte die venezolanische Regierung mehr als 25.000 Soldaten in Alarmbereitschaft. Trotzdem rief Maduro am Montag zum Dialog mit der Opposition auf. Auch der Sprecher von UN-Generalsekretär António Guterres, Stéphane Dujarric, verurteilte am Montag jegliche »Eskalation« der Lage.