E-Commerce ist nicht nur eine weitere Option, sondern eine Notwendigkeit
Héctor Oroza Busutil, Präsident des Cimex-Unternehmens, erklärte, dass die Entwicklung der TuEnvío-Plattform im November 2019 begonnen habe, obwohl Cimex Erfahrungen im Zusammenhang mit elektronischen Einkäufen vom Ausland aus gehabt habe, jedoch mit geringerer Nachfrage
Autor: Yaditza del Sol González |
Sei es, um die leidigen Warteschlangen zu vermeiden; den Kauf bestimmter Produkte bequem von zu Hause aus zu erledigen und dabei den Forderungen der sozialen Distanzierung in Zeiten von COVID-19 nachzukommen, oder einfach, um einen neuen Dienst auszuprobieren, in den letzten Wochen haben sich Tausende und Abertausende von Benutzern auf virtuellen Plattformen für den elektronischen Handel in Kuba registriert.
Leider war jedoch der Übergang vom physischen zum virtuellen Handel nicht in allen Fällen der glücklichste. Zu anfänglichen technischen und Systemfehlern, die aufgrund unangemessener Gebühren zu Unsicherheiten führten, gesellten sich auch menschliche Fehler, eine mangelhafte Infrastruktur und unzureichende Vorbereitung des Personals, um die neuen Rollen zu übernehmen, sowie andere Mängel im Zusammenhang mit dem Kundendienst. All dies führt immer wieder zu Unzufriedenheit bei den Kunden.
Vor wenigen Tagen haben Führungskräfte der Tiendas Caribes-Kette und des Cimex-Unternehmens in der Fernsehsendung „Mesa redonda“ einige Überlegungen zu diesem Thema und die zur Verbesserung des elektronischen Handels im Land getroffenen Maßnahmen dargelegt.
Héctor Oroza Busutil, Präsident des Cimex-Unternehmens, erklärte, dass die Entwicklung der TuEnvío-Plattform im November 2019 begonnen habe, obwohl Cimex Erfahrungen im Zusammenhang mit elektronischen Einkäufen vom Ausland aus gesammelt habe, jedoch mit geringerer Nachfrage.
Er räumte ein, dass sie nicht darauf vorbereitet waren, das Auftragsvolumen zu verarbeiten, das sie ab dem 9. April erhielten, als das Land eine Reihe von Maßnahmen zur Eindämmung der COVID-19-Pandemie verabschiedete. „Wir waren nicht in der Lage, das Wachstum der Nachfrage vorherzusehen und verfügten weder über die entsprechende Organisation oder Infrastruktur, noch über das auf eine solche Situation vorbereitete Personal“, fügte er hinzu.
Er versicherte jedoch, es werde intensiv daran gearbeitet, die notwendigen Änderungen vorzunehmen. „Dazu gehörte die Optimierung der Plattform. Die virtuellen Geschäfte werden nicht geschlossen werden, sie sind gekommen, um zu bleiben, und werden weiterentwickelt, bis sie die erforderlichen Anforderungen erfüllen und sich kontinuierlich verbessern“, sagte er.
Seit dem 29. April arbeite TuEnvío stabil, obwohl noch Schwierigkeiten zu lösen seien, um einen effizienten Betrieb zu erreichen, sagte der Cimex-Präsident.
Die Verbesserung der automatisierten Prozesse für Rechnungsstellung, Inventarisierung und Bestellung, die Organisation der Lieferungen nach Routen und die Optimierung der Kommunikation mit den Kunden seien Teil der Maßnahmen, die entwickelt werden, um die Logistikprozesse der virtuellen Filialen zu verbessern.
Die Anpassung und Organisation des Transports in ausreichender Kapazität für eine gröβtmögliche Auslieferung der Bestellungen frei Haus ist eine weitere Aufgabe. Zu diesem Zweck werde die Arbeit mit der Firma Xetid und der Unternehmensgruppe Correos de Cuba an der Implementierung eines Geolokalisierungssystems beginnen.
„Ausstehende Rücknahmen, Probleme bei der automatischen Bestandsaktualisierung, Verzögerungen bei der Lieferung von Bestellungen und die verzögerte Kommunikation im Kundenservice sind heute die Hauptmängel, die Unzufriedenheit in der Bevölkerung verursachen. Die von uns festgelegten Maßnahmen müssen eine positive Änderung der Standards bewirken, die dieser Handel auferlegt, und zwar in Bezug auf Management, Logistik, Handel, Technik und Personal“, bestätigte er.
Es sollte bedacht werden, dass die Bedingungen, unter denen sich der elektronische Handel in Kuba entwickelt habe, nicht günstig waren, sagte Rosario Ferrer, kaufmännische Vizepräsidentin von Cimex. „Wir hatten im Februar 1.356 Bestellungen bearbeitet, während es im April 73.386 waren und in den ersten 14 Tagen des Monats Mai bereits 78.893 Bestellungen aufgegeben wurden“, erklärte sie.
„In Bezug auf den Kundenservice wurde beschlossen, mehr Telefonen zu aktivieren, um die Beantwortung der Anrufen zu gewährleisten.“
Eine weitere Beschwerde betraf die Geldrückzahlungen. In diesem Zusammenhang stellte die kaufmännische Vizepräsident klar, dass diese Situation zunächst auf ein technisches Problem zurückzuführen war und inzwischen gelöst wurde.
In Bezug auf die Verzögerung bei der Auslieferung der Bestellungen über die erwarteten sieben Tage hinaus bemerkte Ferrer, dass dieses Problem aufgrund des Anstiegs des Auftragsvolumens noch nicht gelöst worden sei. Dieser Anstieg sei in allen 17 Filialen zu verzeichnen, die heute im Land elektronischen Handel betreiben.
Sie führte aus, dass am 5. Mai im Geschäft El Pedregal mit dem Verkauf von bestimmten Modulen, bestehend aus verschiedenen Hygieneartikeln bzw. Lebensmitteln, begonnen wurde, eine weitere Option, um die Konformationen von Bestellungen und Lieferung yu rationalisieren.
Sie kündigte an, dass weitere virtuelle Geschäfte in Calabazar, Cotorro, Boyeros und Centro Habana eröffnet werden. Derzeit werde an deren Integration in die Plattform EnZona gearbeitet, was Ende dieses Monats abgeschlossen sein soll. „Das vor uns liegende Ziel ist es, alle abgelaufenen Bestellungen zu eliminieren, die Inventare zu erstellen und eine automatische Abrechnung durchzuführen.“
Im Fall des virtuellen Geschäfts 5ta y 42 hatte der Anstieg der Nachfrage in den letzten Monaten dessen Betrieb ebenfalls zusammengebrochen, obwohl die EnZona-Plattform Stabilität in ihrem Betrieb bewahrt hat.
Yamilet Álvarez Tejo, Leiterin der Handelsabteilung von Tiendas Caribe, bestätigte jedoch, dass die Aufträge die Kapazitäten übertroffen hätten und dies in Verbindung mit der Erschöpfung der von Kunden reservierten Produkte zu Rücksendungen geführt habe.
Sie berichtete, dass seit dem 5. Mai ein neues Geschäft über die TuEnvío-Plattform in Betrieb sei: Villa Diana, das Lebensmittel- und Toilettenartikelmodule verkauft und ausschlieβlich frei Haus liefert. „Die Akzeptanz war gut. Bis zum 12. Mai wurden 15.088 Bestellungen aufgegeben, durchschnittlich 1.160 pro Tag.“ Álvarez Tejo sagte, dass in diesem Monat zwei weitere virtuelle Geschäfte in Havanna eröffnet werden, eines im Stadtbezirk Diez de Octubre und eines in Alt-Havanna. „In den übrigen Provinzen wird ein Geschäft in jeder Provinzhauptstadt eröffnet. Das Wachstum wird entsprechend der Stabilisierung der Plattformen schrittweise erfolgen“, schloss sie.