Der fehlerhafte Schachzug
Es gibt kaum einen Zweifel daran, dass die Drehbücher des Einfalls in Venezuela und das terroristische Attentat gegen die Botschaft Kubas in Washington vom selben Autor geschrieben wurden
mai 27, 2020 10:05:55
Es gibt kaum einen Zweifel daran, dass die Drehbücher des Einfalls in Venezuela und das terroristische Attentat gegen die Botschaft Kubas in Washington vom selben Autor geschrieben wurden. Die Inszenierung nach Art eines Action Films made in Hollywood könnte man als Scherz betrachten, wenn die möglichen Folgen solcher Aktionen nicht so schwerwiegend wären.
Der Glaube, dass die Welt ein Filmstudio sei, zusammen mit der Söldnermoral der Teilnehmer bei beiden terroristischen Vorfällen und der Fehleinschätzung der Angegriffenen, führten dazu, dass der Drehbuchautor eine schmähliche Niederlage erlitt.
Bei der Söldnerinvasion in Venezuela sind die von der Regierung der USA vorgebrachten Argumente- wenn man sie so nennen kann – angesichts des historischen Hintergrunds der Politik und des Verhaltens der aktuellen Administration gegenüber Venezuela wenig glaubwürdig.
Durch Angriffe von Söldnern wurde 1954 Präsident Jacobo Arbenz in Guatemala gestürzt, Söldner führten 1961 die Invasion in Playa Girón durch und unter dem Vorwand einen Drogenhändler gefangen zu nehmen, fiel man 1991 in Panama ein.
Fast täglich entdeckt man neue Fäden des Komplotts und nimmt Söldner fest, die sich im Dschungel versteckt hatten, ehemalige im Rambo Stil verkleidete Angehörige der Yankee Sondereinheiten, gemischt mit kolumbianischen Drogenhändlern und Paramilitärs, Abenteurer und Deserteure wie zu Zeiten des Freibeuters William Walker.
Die Gruppen, die in den Wäldern Kolumbiens ausgebildet werden, sind die gleichen, die soziale Führer und ehemaliger Guerilleros der FARC-EP ermorden, die Terror auf beiden Seiten der kolumbianisch-venezolanischen Grenze verbreiten und bereit sind, jede Aufgabe zu erfüllen, die die Regierung Washingtons ihnen aufträgt und natürlich gut bezahlt.
Der aus dem Gleichgewicht geratene einzelgängerische Mörder hat seinen Vorläufer bei der Ermordung John F. Kennedys. In einem Moment, in dem die Rhetorik der Feindseligkeit und der Förderung von Gewalt gegen Kuba und Venezuela zugenommen hat, sind das einfach zu viele Übereinstimmungen.
Außerdem ist das Szenario noch instabiler, da die extreme Rechte der Vereinigten Staaten, trotz der Probleme Trumps mit der Pandemie des Coronavirus, dem Scheitern seiner Politik gegenüber dem Iran, Afghanistan, Irak und Syrien und einer sich nähernden wirtschaftlichen Rezession, die noch schlimmer sein wird als die von 2008, danach strebt, die Präsidentschaft für eine zweite Amtszeit in ihren Besitz zu nehmen.
Es ist wichtig, diese und andere Aktionen anzuprangern, die sich aus einer Politik ergeben, die zu terroristischen Angriffen anspornt, gewaltsame Aktionen gegen unsere Botschaften und gegen kubanisches medizinisches Fachpersonal begünstigt, wie dies in Bolivien geschehen ist, eine Regierungsstrategie, die offen von Miami ausgehende Anfeindungen zulässt, die sozialen Netze dazu benutzt, um zum Mord an politischen Führern zu ermuntern und zu allen Arten von Verleumdungen und Lügen anregt.
Greifen wir noch einmal die mahnenden Gedanken Fidels auf, als er 1988 beim III. Kontinentalen Treffen der Frauen sagte: „ Es ist schlecht um ein Imperium bestellt, wenn seine mächtigste Waffe, die Lüge, zu versagen beginnt, wenn seine Klaue, die die meisten Verletzungen zufügt, nämlich die Lüge, harmlos zu werden beginnt, unwirksam zu werden beginnt, nutzlos zu werden beginnt, weil wir uns endlich dagegen geimpft haben.“
Und auch wenn der Impfstoff gegen AIDS oder COVID-19 noch nicht da ist, ist jener, der gegen die imperialistische Lüge immunisiert, dabei, im Herzen, im Bewusstsein und dem Verstand der Völker Lateinamerikas zum Vorschein zu kommen.
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