Wie will Kuba inmitten von Blockade und Pandemie die Ernährung sichern?
Mehrere Antworten auf diese Frage wurden im Verlaufe der drei Regionalsitzungen gefunden, die an diesem Wochenende im Osten, dem Zentrum und im Westen des Landes unter dem Vorsitz von José Ramón Machado Ventura, zweiter Sekretär des Zentralkomitees der Partei, Salvador Valdés Mesa, Vizepräsident der Republik Kuba, und José Ramón Monteagudo, Mitglied des PCC-Sekretariats, stattfanden.
Autor: Germán Veloz Placencia |
Autor: Juan Antonio Borrego Díaz |
Autor: Gladys Leidys Ramos |
märz 30, 2020 10:03:12 (Übersetzung Granma und Angelika Becker)
Die drei Regionalsitzungen wurden von José Ramón Machado Ventura, Salvador Valdés Mesa und José Ramón Monteagudo geleitet.
Wie kann die Ernährung sichergestellt werden, die Kuba inmitten der Geißel der Pandemie braucht, die durch das neue Coronavirus verursacht wird und die offensichtlich den Welthandel durcheinandergebracht hat, und ohne dass die vom Imperium gegen die Revolution auferlegte Blockade- und Erstickungspolitik auch nur für eine Minute nachgelassen hat?
Mehrere Antworten auf diese Frage wurden im Verlaufe der drei Regionalsitzungen gefunden, die an diesem Wochenende im Osten, dem Zentrum und im Westen des Landes unter dem Vorsitz von José Ramón Machado Ventura, zweiter Sekretär des Zentralkomitees der Partei, Salvador Valdés Mesa, Vizepräsident der Republik Kuba, und José Ramón Monteagudo, Mitglied des PCC-Sekretariats, stattfanden.
Der Boden und die verfügbaren Ressourcen müssen maximal genutzt werden.
Lebensmittel produzieren mit einer Vision, in der die physische Anstrengung verbunden wird mit Überlegung, Prioritäten zu setzen und alle möglichen Alternativen zu nutzen, das war einer der Aspekte, auf den das Zentralkomitee der Partei den Schwerpunkte legte während des Austauschs, der in reduzierter Zusammensetzung und in Übereinstimmung mit den sanitären Regularien abgehalten wurde, mit den wichtigsten politischen Leitern, den Gouverneuren, Autoritäten der Landwirtschaft und den Führern der Gewerkschaften in der Landwirtschaft und dem Zuckeranbau und der ANAP der Provinzen Holguín, Las Tunas,Granma, Santiago de Cuba und Guantánamo.
Es geht darum, in Übereinstimmung mit der Organisation und der Fähigkeit, mit der Kuba sich dem Covid-19 entgegenstellt, zu handeln und sich gleichzeitig der reduzierten Verfügbarkeit von Lebensmitteln zu stellen,was auf dem Rückgang der Importe in Auswirkung der Pandemie auf die Weltwirtschaft beruht, darüber hinaus auch auf den perfiden Absichten der Regierung der Vereinigten Staaten, die – statt sich mit ihrer eigenen, durch die Krankheit hervorgerufenen Situation zu beschäftigen – beabsichtigt, die Situation auszunutzen, um den endgültigen Kollaps der kubanischen Revolution hervorzurufen.
„Wir müssen den Boden und die Ressourcen an Arbeitskräften maximal nutzen. Das müssen wir jetzt tun“ machte er deutlich und rief dazu auf, die Vorbereitung der Böden zu intensivieren und dabei tierische Zugkraft zu nutzen, und mit dem verfügbaren Treibstoff für Traktoren nur in Gebieten, wo dies nicht möglich ist, den Boden aufzubrechen.
Er orientierte darauf, sich gut auf die Kampagne der Aussaat im Frühling und die folgenden Etappen vorzubereiten. Und das heißt, Maniok, Süßkartoffeln und alle Arten von möglichen Kulturen zu pflanzen, um sich der gegenwärtigen Situation des neuen Coronavirus entgegen zu stellen und um Bedingungen zu schaffen, die zu einem Ersatz von Importen von Nahrungsmitteln für Mensch und Tier führen.
Man muss sehr viel mehr Mais säen. Aktuell geben wir mehr als 200 Mio Dollar dafür aus, und es kommt schon der Moment, wo wir dies Problem lösen müssen, nicht nur in der aktuellen Situation, sondern um die Richtung umzukehren und den Maisanbau zu einer nationalen Produktion zu machen.
Er betonte den maximalen Gebrauch von organischem Material, von Humus mit Würmern und von Bioprodukten der nationalen Produktion, die als Düngemittel dienen können, wie Tabaquina, Kalkhydrat, Derivate von Nim als Ersatz von Pflanzenschutzmitteln, die nicht aus dem Ausland kommen werden. Und das, so betonte er, muss begleitet werden von einer allgemeinen Anwendung, in dem man Gruppen von Produzenten mit denjenigen mit den besten Resultaten zusammenbringt.
In jedem Moment muss daran gedacht werden, die Erträge pro Fläche zu steigern, und das hängt ab von der Qualität der Samen, einschließlich der Keime der Süßkartoffel, und der agrotechnischen Arbeiten, um die korrekte Anzahl der Pflanzen pro Hektar zu erreichen.
Das Gleiche gilt für das Anpflanzen zwischen anderen Kulturen, was mancherorts noch abgelehnt wird. Er rief dazu auf, dies zu praktizieren in Obstbaum- und Bananen-Anpflanzungen überall dort, wo dies möglich ist, um den Boden maximal zu nutzen.
Man muss auch Sorge tragen, die Nahrung für die Tiere sicherzustellen, und er nannte konkret, dass dem Rückgang der Masse der Kühe ein Ende gesetzt werden muss, dessen Hauptgrund im Mangel an Voraussicht liegt, für Zeiten der Trockenheit vorzusorgen. Darauf wird der strengste Focus liegen bei den Verantwortlichen.
Salvador Valdés Mesa bezog sich auf einige Lähmungen der Aktivitäten wegen des neuen Coronavirus und wiederholte die Bedeutung der Neuausrichtung auf die Arbeitskraft im Hinblick auf die Aktivitäten der Aussaat, der Aufzucht und der Ernte, dies aber mit Vernunft. Es geht nicht darum, zu mobilisieren um zu mobilisieren, sondern dass die Produktivität gesteigert wird. „Heute muss dies vertraglich festgelegt werden, Abwege müssen vermieden werden. Und dies muss von den lokalen Regierungen kontrolliert werden.“
Über das Programm der städtischen Selbstversorgung sprach Gustavo Rodríguez Rollero, Landwirtschaftsminister, und erklärte, dass eine Forcierung der Planung und der Kontrolle der Produzenten erforderlich ist, und dass die Namen der Verantwortlichen für die Flächen und Kulturen genannt werden in Hinsicht auf die Überschreitung von Fristen, um die 30 Pfund Knollen und die 5 Kilo von tierischen Proteinen pro Kopf im Monat garantieren zu können.
Der Minister für Lebensmittelproduktion, Manuel Santiago Sobrino Martínez, erklärte, dass die Fleisch produzierenden Unternehmen sich der Steigerung der Produktion von Fleisch- Konserven widmen sollen und der Industrialisierung von Unterprodukten, wobei Weizenmehl und Reis als Streckmittel genutzt werden.
In Übereinstimmung mit Julio Andrés García Pérez, Präsident der Gruppe Azcuba, werden Aktivitäten fortgesetzt, um den Plan der Zuckerproduktion des Landes zu erfüllen und gleichzeitig die Einlieferung von Derivaten für die tierische Ernährung zu garantieren, darunter 90.000 Tonnen Melasse für die Schweineproduktion.
Die landwirtschaftlichen Einheiten von Azcuba werden dem Staat auch all das Schweinefleisch und die Kuhmilch abliefern, was sie produzieren, die Produktion von Knollen und auch von Kalkhydrat für die sanitäte Behandlung der Saaten steigern .
Mehr machen
Die Leistungsfähigkeit der Gebiete im Zentrum des Landes – Cienfuegos, Villa Clara, Sancti Spíritus, Ciego de Ávila y Camagüey – und ihre produktiven Erfahrungen inmitten der wirtschaftlichen Restriktionen aller Arten und die verschiedenen natürlichen Möglichkeiten wurden während des Treffens in der Hauptstadt von Sancti Spíritus dargestellt.
“ Man muss mehr machen“ versicherte der 2. Sekretär des Zentralkomitees der Partei, als er die Dringlichkeit des Erzielens konkreter Ergebnisse im Kontext einer Realität darstellte, in der sich die Auswirkungen der verschärften Blockade und der finanziellen Verfolgung durch die Regierung der USA gegen Kuba mischen mit der Ausbreitung des sogenannten sars-Cov-2, der logischen Knappheit oder Verteuerung von Grundstoffen, die traditionell importiert werden und die sichere Depression in den Ländern, aus denen normalerweise die Touristen kommen, wenn wir diese Geschäftstätigkeit wieder aufnehmen können.
Bei dem Treffen, an dem die Hauptautoritäten dieser Provinzen, die entsprechenden Repräsentanten des Agrarministeriums und des Ministeriums für Lebensmittelindustrie und der Unternehmensgruppe Azcuba wie auch die Gewerkschaften und die Kleinbauern teilnahmen, verlangte Machado Ventura, mit Argumenten zu kommen, nicht mit Losungen, und zwar zu jeder produktiven Einheit, jedem Produzenten, „von den Genossenschaften bis zu den Produzenten im Nießbrauch“, weil es sich, wie er sagte, um einen Prozess handelt, an dem wirklich jeder teilhaben muss.
„Wir müssen mit Realismus arbeiten, Ergebnisse suche, weil das, was wir nicht tun, auch nicht kommen wird“, sagte er in Bezug auf die Bedeutung, höhere Produktionen zu erreichen, sei es bei den Pflanzen wie bei den Knollen, beim Gemüse und ganz besonders bei den Bohnen und dem Mais.
Die Bedeutung der Stimulierung des Gebrauchs von Biopflanzenschutzmitteln und in diesem Sinne auch der Entwicklung der Arbeit der sogenannten Reproduktionszentren von Insekten (Entomophagene und Entomopathogene) und der verstärkte Anbau von Medizinalpflanzen, die Pflanzungen zwischen anderen Kulturen, die dies erlauben: Bananen, Fruchtbäume, Zuckerrohr – um zu einem Ankauf in bisher nicht gekanntem Umfang zukommen, wurden vom 2. Sekretär des Zentralkomitees hervorgehoben.
(….)
Bei der Bewertung der Strategie, proteinhaltige Pflanzen für die Ernährung des Milchviehs zu fördern, kritisierte Machado Ventura scharf, dass dieser Sektor seit Jahren nicht in der Lage gewesen ist, dieses als Massenfuttermittel zu garantieren, insbesondere während der langen Trockenperioden: „Das müssen wir schaffen, denn das Problem der Viehwirtschaft ist das Futter“.
Nach einem detaillierten Bericht über jede Region erinnerte der Vizepräsident der Republik, Salvador Valdés, daran, dass das Land aus strategischen Gründen den Tourismus still gelegt hat und dass sich der Prozess der Investitionen an vielen Fronten verlangsamt hat, dass das Land sich aber gleichzeitig vorgenommen hat, die landwirtschaftlichen Aktivitäten zu stimulieren.
In diesem Sinne rief er dazu auf, den Treibstoff möglichst rationell einzusetzen, die Aussaat zu erhöhen, den Prozess der Vertragsabschlüsse zu perfektionieren und das Programm zur Selbstversorgung der Stadt zu konkretisieren, denn „wir müssen in eine neue Etappe eintreten“, man kann nicht noch 5 Jahre darauf warten.
Später hob der die Kraft hervor, die die Autonomie den Gemeinden gemäß der Verfassung gibt und erinnerte daran, dass Verwaltung nicht etwas Abstraktes, sondern etwas Konkretes ist. “ Die Regierung muss den Anstoss geben, der Rest liegt in unserer Verantwortung“.
Ernährung und Wirtschaft: Souveränität in Zeiten der Epidemie
Die epidemilogische Herausforderung, der sich Kuba gegenüber sieht, im Ergebnis der schnellen Verbreitung des sars-Civ2, hat die Staatsführung veranlasst, nicht nur über das Leben der Menschen zu wachen, sondern auch über die Vitalität der Wirtschaft und der nationalen Agrarproduktion und ihrer Auswirkungen auf das Wohlergehen der Kubaner.
(…) Matanzas als eine Provinz, die sich nicht nur selbst versorgt, sondern auch die Hauptstadt unterstützt, gehört zu denen Gebieten, die ihre Aufgabe übererfüllen muss, auch wenn wir uns in der schwierigsten Periode der Trockenheit befinden (…) die landwirtschaftlich genutzten Flächen müssen ausgedehnt werden (… ), die Produktionszentren müssen das interne Produkt garantieren und darüber hinaus an andere Gebiete abgeben.
Er war darin gleicher Meinung mit dem 2. Sekretär des Zentralkomitees der PCC, dass es eine Notwendigkeit ist, dass diese Produktionszentren ihre Leistung steigern, aber das bedeutet nicht, dass jeder Bauer, jede Kooperative oder jeder Hof aufhören kann zu produzieren. „Die Zentren sind wichtig, sie lösen aber nicht alle Probleme. Zweifellos ist die lokale Selbstversorgung unabdingbar, insbesondere weil es Gemeinden gibt, in denen es nie Produktionszentren gegeben hat, und die brauchen genauso eine Lebensmittelversorgung.“
Außerdem müssen alle Produkte, die auf den Tourismus ausgerichtet waren, in Anbetracht der Situation des Tourismus im Hinblick auf einen Vertrieb durch den Handel analysiert werden, damit man auf diese Weise den Konsum und die Versorgung der Bevölkerung sicherstellt.
(…) in Pinar del Río ist es eine Notwendigkeit, zwischen den Kulturen zu pflanzen. „Dieser Vorteil von Tabak-Tunneln, den andere Provinzen nicht haben, muss als ständige Methode für die Rotation genutzt werden, sei es für Kürbis oder Süßkartoffel, auch kann man im Frühling Maisfelder dafür nutzen.“
Im Gegensatz dazu kann die landwirtschaftliche Arbeit in der Hauptstadt nicht von solchen Möglichkeiten ausgehen, deshalb sind dort Alternativen sehr notwendig. (…)
„Diese Pandemie kann nicht der Auslöser eines Innehaltens bei der Entwicklung des Landes sein. Diese Informationen müssen alle Produzenten erreichen, dami jeder eine Bewußtsein dafür bekommt, wie unentbehrlich sein Arbeitswille ist, um so die kubanische Wirtschaft voranzubringen“, schloss Machado Ventura.
Einige der wichtigsten Maßnahmen, die von der kubanischen Landwirtschaft angesichts von Covid-19 getroffen werden müssen, führen wir im Folgenden auf:
Mit Argumenten und nicht mit Losungen jede produktive Basis, jeden Produzenten erreichen, um höhere Produktionen in Kulturen wie Knollenfrüchten, Gemüse und insbesondere bei Bohnen und Mais zu erzielen.
Prioritäten setzen und jede mögliche Alternative in der landwirtschaftlichen Produktion nutzen.
Nutzung des Kraftstoffs mit größtmöglicher Rationalität.
Das Pflügen der Erde unter Nutzung des für Traktoren verfügbaren Kraftstoffes vor allem dort ausführen, wo es zu schwierig ist, dies mit Ochsen zu tun.
Maximale Ausbeutung der Anbauflächen und verfügbaren Ressourcen.
Intensivierung der Aufbereitung landwirtschaftlicher Flächen.
Gute Vorbereitung auf die Bodenbestellung der kühleren Jahreszeit und der folgenden Phasen.
Anbau von Maniok, Süßkartoffeln und aller Arten von Kulturen, um der gegenwärtigen Situation des neuen Coronavirus zu begegnen.
Bedingungen schaffen, die den Ersatz von Lebensmittelimporten für Menschen und Tiere ermöglichen.
Viel mehr Mais anbauen.
Maximale Verwendung von organischer Substanz, Regenwurmhumus und national produzierten Bioprodukten, die als Düngemittel dienen, sowie Tabaquina, Kalkhydrat und Nim-Derivaten als Ersatz für Pestizide, die nicht aus dem Ausland eingeführt werden können.
Förderung der Arbeit der Reproduktionszentren für Entomophagene und Entomopathogene.
Steigerung der Produktion von Heilpflanzen.
Förderung des direkten Kontakts mit den Erzeugern, die die besten Ergebnisse erzielen.
Arbeit an der Steigerung der Erträge in den Gebieten.
Aussaat von Anbaukulturen innerhalb von Obstplantagen, Bananenplantagen und an jedem möglichen Ort, um die Landflächen optimal zu nutzen.
Förderung des Anbaus von Proteinpflanzen für die Rinderfütterung und Absicherung des Tierfutters.
Rationelle Umleitung der Arbeitskräfte bei Aussaat, Anbau und Ernte.
Fortsetzung der Maßnahmen zur Einhaltung des Zuckerproduktionsplans des Landes und gleichzeitige Absicherung der Lieferung von Derivaten, die als Tierfutter dienen.
Absicherung ausreichender Mengen von Jungfischen, um unsere Stauseen für die Entwicklung der Aquakultur des Landes zu nutzen.