Botschafter Kubas in China: die Solidarität ist bei dieser Pandemie der einzig mögliche Kompass
Am 23. Januar erließen die chinesischen Behörden die Blockade der Stadt Wuhan, das Einschließem ihrer Bewohner in ihren Häusern, rigorose Sicherheitsmaßnahmen für das medizinische Personal und die Reduzierung der für die Diagnose notwendigen Tage auf die Hälfte. Aber es war bereits zu spät, die Mehrzahl der nicht entdeckten Infizierten und die Krankheit hatten sich schon auf fast 400 chinesische Städte ausgebreitet
Autor: Carlos Miguel Pereira Hernández |
märz 23, 2020 12:03:12
Heute sind es genau zwei Monate seit diese Odyssee begonnen hat. Ich erinnere mich noch an die ersten Stunden, an denen die Statistiken der Infizierten und der Toten begannen sich auf die Stimmung auszuwirken, das Virus unaufhaltsam wuchs, und nichts auszureichen schien, ihm eine Ende zu bereiten. Der Terror, der über die Netze verbreitet wurde, war beispiellos und in vorangegangenen Epidemien dieser Art nie vorgekommen. Zusammen mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Memes aller Art ( wie es fast immer geschieht, wenn man die Häuser des Nachbarn brennen sieht und nicht an das eigene denkt) auseinandergehende Meinungen, verschiedene Gesichtspunkte und jene, die seitens der Wissenschaft oder aus unlauteren Absichten heraus schließlich Panik und Unsicherheit säten.
Noch nicht einmal die Bemühungen der WHO die Epidemie als solche zu benennen, verhinderte die Anwendung anderer immer ungenauer und stigmatisierender Bezeichnungen. Noch heute verbringt Präsident Trump mehr Zeit damit, gegen China vorzugehen und es für alles verantwortlich zu machen, als damit Ordnung in seinem eigenen infizierten und bedrohten Haus zu schaffen.
Diese unglaubliche Fähigkeit zu reagieren, die harten Quarantänemaßnahmen und die Isolierung, die uns zu entmutigen schienen, bereiteten uns auf einen kugelsicheren Wettlauf des Widerstands vor. Wir haben ein über das andere Mal gelernt, dass nur durch die Einheit und den Zusammenhalt aller es möglich war, aus den Kämpfen dieser schweren Schlacht siegreich hervorzugehen.
#FuerzaChina (#中国加油) y #Fuerza Wuhan (#武汉加油), waren mehr als Slogans, sie wurden zu Hymnen der Hoffnung. Anstelle der exklusiven und individuellen Antworten, die immer mit diesem schädlichen „rette sich, wer kann“ verbunden sind, setzten sich hier integrale Strategien, Regierungsmaßnahmen und angewandte Technologien durch, die inklusiv ausgerichtet waren, in einem Land, das zum Stillstand kam aber darauf fokussiert war, alle möglichen Antworten zu finden
Während die Nachrichten in diesem Teil der Welt begannen vielversprechender zu werden, begann sich uns in der anderen ein „déjà vu“ Schicksal zu zeigen, mit Nuancen, die sich zuspitzten, was den Schmerz und die Manipulation angeht, ohne dass viele Regierungen dem die nötige Aufmerksamkeit und Priorität einräumten oder bis hin zum Optimismus, der Sicherheit und des Vertrauens, wie es im Fall Kubas die alleinige Existenz eines in vielen Schlachten erprobten Gesundheitssystems hervorrief, die natürlich von der Besorgnis begleitet waren, sich vor einer großen Gefahr zu wissen.
Wie kann man nun Mut und Optimismus ausstrahlen, wie kann man über eine gelebte Erfahrung sprechen, während andere gerade beginnen diese zu erleiden. In diesen Tagen gab es bereits alles, einige durch Lügen und Manipulation angetrieben anderes durch Vertrauen und extreme Begeisterung. Allen wiederholen wir unsere offensichtliche Wahrheit, und sind uns dabei wohl bewusst, dass sie in den Augen der anderen nicht absolut war oder sein konnte.
Heute denke ich an unsere Landsleute, die die Essenz der Werte, die die Revolution in uns allen gesät hat, freizusetzen wusste. Einmal mehr hing vom Verhalten jedes Einzelnen das Schicksal aller ab.
Ich denke vor allem an die Jüngsten, an unsere Studenten und vor allen an unsere Kinder, die noch nicht einmal die Dimension dessen erkennen können, was sie erleben. Es ist so, dass jede Handlung, jede Initiative ihren Teil dazu beigetragen hat, unsern Geist zu stählen und die Einheit des gesamten Kollektivs zu stärken.
Dann mit der Pandemie, veränderte die Solidarität die Welt, da sie sich als einzig möglicher Kompass bestätigte. Der von China geführte Kampf wurde schließlich als ein entscheidender Beitrag für die Welt angesehen.
Kuba hat nie aufgehört, die Wirksamkeit der extremen Anstrengung Chinas zur Eindämmung des Virus anzuerkennen und es hat keine Minute verloren, früh seine eigene Strategie zu entwerfen und umzusetzen.
Jedes Handeln und jede öffentliche Botschaft unserer Führung stellten Marksteine dar, schafften Vertrauen und bewiesen, dass das Land einen wohl ausgearbeiteten Plan hatte, dass nichts improvisiert ist und alles berücksichtigt wurde, die Stärken genauso wie die Schwächen und Gefahren.
Nichts wurde vernachlässigt auch wenn sich einige in den Netzen noch anstrengen, zu entstellen und zu kriminalisieren. Jede Erfahrung wurde bis zum Überdruss studiert und durchdacht. Mit seiner ganzheitlichen Antwort auf den Herd der Epidemie, die Transparenz bei den Informationen und der entscheidenden Rolle seiner wissenschaftlichen Einrichtungen bot China eine Paradigma, um es so vollständig wie möglich an unsere nationalen Gegebenheiten und Möglichkeiten anzupassen, ohne Zögern, aber auch ohne zu übertreiben, mit Ruhe, ohne Panik, immer die unbestrittene Prämisse vor Augen, dass die Gesundheit in unserem Land ein Menschenrecht ist, das erobert wurde.
Keine Vorsicht ist zu groß, wenn es um den Menschen geht, das gilt für die Vorsorge sowie für die Kontrolle zur Ausbreitung des Virus und für die Behandlung der Krankheit selbst.
Die Schlacht, die vor uns liegt, ist weiterhin schwierig, aber die Solidarität zeigt immer mehr Gesichter und verbreitet sich in der Welt als der beste Impfstoff. Unser Land mit seinem unbestrittenen Verantwortungsgefühl für die Menschheit tut das Seine dazu.
*Carlos Miguel Pereira Hernández es ist Botschafter Kubas in China. Diese Botschaft wurde seinem Facebook entnommen