Kubanische Regierung informiert über neue Maßnahmen für den Verkauf von Waren in frei konvertierbarer Währung
In Anwesenheit des Vizepräsidenten der Republik Salvador Valdés Mesa informierte die Sendung Mesa Redonda am Donnerstag über neue Maßnahmen für den Verkauf von Waren in frei konvertierbaren Währungen (MLC), die die kubanische Regierung verabschiedet hat.
Der Minister für Wirtschaft und Planung Alejandro Gil Fernández betonte, dass man nach drei Monaten der Umsetzung der Maßnahme des Verkaufs in MLC in besonders ausgewählten Läden sagen könne, dass man das erreichen konnte, was man sich vorgenommen hatte.
„Die Entscheidung war keine isolierte Aktion, sondern Teil eines Gesamtpakets von Maßnahmen, die angewandt werden, um der Wirtschaft einen Impuls zu geben. Dies ist ein allmählicher, ständiger und kontinuierlicher Prozess, der sich in der Phase der Überwachung befindet, der es uns ermöglicht, uns über das widrige Szenario hinwegzusetzen, das der kubanischen Wirtschaft durch die Verschärfung der Blockade aufgedrängt wurde“, sagte Gil Fernández.
Er führte aus, das man damit verschiedene Absichten verfolgt habe. „Eine war die, der Bevölkerung eine Auswahl von Artikeln mittlerer oder hoher Preisstufe zur Verfügung zu stellen, die von Einzelpersonen importiert worden waren. Es war notwendig, diesen Markt zu ordnen und auch Devisen zu bekommen und diese für die wirtschaftliche und soziale Entwicklung im Land zu behalten. Es sollten auch Mechanismen geschaffen werden, damit sich unsere Industrie an der Herstellung und am Angebot dieser Produkte beteiligen kann und dass diese Devisen in unsere Industrie geleitet werden können.
Es ist eine Maßnahme, die dem ganzen Volk zugute kommt, unabhängig davon, ob jemand Zugang zu MLC hat und die Produkte in den Läden kaufen kann; denn diese so vom Land eingenommenen Devisen verwandeln sich dank unseres sozioökonomischen Systems in einen Nutzen für die gesamte Bevölkerung.
Es ist eine Maßnahme, die niemandem schadet und allen zugute kommt.
Jetzt nach einer gewissen Zeit, kann man sagen, dass sie ihre Wirksamkeit bewiesen hat, auch wenn man einige Elemente korrigieren muss.“
Man habe auch die Infrastruktur erweitert. „Von Oktober bis Februar hat sie sich dynamisch entwickelt und es sieht so aus, dass das anfangs vorgesehene Ziel erreicht wurde. Allerdings müssen wir es in Zukunft weiter perfektionieren und Schritte für die Einbeziehung der nationalen Industrie einleiten.“
Er prangerte die Auswirkungen der US-Blockade auf die kubanische Wirtschaft an, „Aber wir haben die Pflicht, sie zu überwinden, auch wenn uns dadurch die Umsetzung dieser Maßnahmen erschwert wird, müssen wir Widerstand leisten und uns weiter entwickeln“.
Gil Fernández betonte, dass die wichtigste Maßeinheit um den Erfolg der Maßnahmen zu messen, die Nachfrage in der Bevölkerung sei, und die beweise, dass das Angebot angenommen werde.
„Wir beginnen jetzt bei den Zulieferern mit den Schritten zur Einbeziehung der nationalen Industrie.
Allgemein gesehen kann man sagen, dass es eine richtige und nützliche Maßnahme war, aber wir müssen weiter daran arbeiten, sie aufrecht zu erhalten und die Auswahl der Produkte zu erweitern“, sagte er.
NEUE MLC LÄDEN AM HORIZONT
Die Vizepräsidentin der Unternehmensgruppe Cimex Iset Maritza Vázquez Brizuela wertete das Ergebnis der mit dem Verkauf von Waren in MLC verbundenen Maßnahmen positiv.
Sie begründete dies damit, dass vor Ende des Jahres 2019 bereits in allen Provinzen Läden für den Verkauf in MLC eröffnet worden waren.
Sie sagte, dass zur Zeit 80 Läden in allen Provinzen des Landes in Betrieb seien, von denen sich 57 dem Handel elektronischer Produkte und elektrischer Haushaltsgeräte widmeten, zehn virtuelle Verkäufe durchführten und 32 Artikel des Autozubehörs verkauften.
Sie führte weiter aus, dass in vielen Fällen nicht nur in den Provinzhauptstädten solche Läden eröffnet worden seien und nannte als Beispiel Varadero, in Matanzas; Trinidad, in Sancti Spíritus; Manzanillo in Granma; Morón in Ciego de Ávila; San Antonio de los Baños in Artemisa;
Sie kündigte an, dass bald Läden in Moa, Holguín, Quivicán, Mayabeque;,Bauta, Artemisa und ein virtueller Laden auf der Insel der Jugend eröffnet werde. ;
Die Ende des ersten Semesters erreichte Zahl von 87 Geschäften dieser Art liege über der Zahl von 77, die für den Anfang geplant waren.
Die Cimex Vizepräsidentin gab zu, dass es in dieser Zeit bei einige Produkten Instabilität gegeben habe, vor allem bei denen mit der größten Nachfrage, hauptsächlich bei kleinen Gefriergeräten, Klimaanlagen und elektrischen Motorrädern. „Da war die Nachfrage viel höher als erwartet; trotzdem haben wir vertraglich die Aufrechterhaltung dieses Programms gesichert“.
Sie gab bekannt, dass man in bestimmten Läden eine Reihe von Produkten eingliedern werde. Dazu gehörten Überwachungssysteme, Stromaggregate, Warmwassererhitzer, Kältekammern, Minibars, Saugglocken und Rasenmäher.
Auch Laptops und Ersatzteile für PC sollen hinzugefügt werden.
ÜBER DEN VERKAUF VON FAHRZEUGEN IN MLC
Der Minister für Transport Eduardo Rodríguez Dávila gab bekannt, dass der Verkauf von Fahrzeugen ab jetzt in frei konvertierbaren Währungen (MLC) erfolgen müsse.
„Auch wenn diese Maßnahme die Mehrheit der Bevölkerung nicht direkt betrifft, so wird sie doch zur Verbesserung des öffentlichen Personenverkehrs beitragen“.
Er erinnerte daran, dass, als man 2014 den freien Verkauf von Fahrzeugen ermöglichte, man beschlossen hatte, dass ein Teil dieses Geldes für die öffentliche Beförderung eingesetzt werden sollte.
„Diese Fonds wurden beispielsweise für die Reparatur von Terminals und Bahnhöfen benutzt. Mit der aktuellen Maßnahme wird man diese Ressource noch besser nutzen können.
Das Thema Privatautos hat immer eine große Debatte ausgelöst, weil jeder gern ein Auto möchte, besonders, weil der öffentliche Transport die bestehende Nachfrage nicht befriedigt.
Aber die finanziellen Beschränkungen und die Beschränkungen beim Erwerb von Kraftstoff, die uns durch die Blockade auferlegt werden, haben uns gezwungen, uns auf den öffentlichen Transport zu konzentrieren, mit der sich die Mehrheit der Bevölkerung fortbewegt, wie die Eisenbahn, (ein Eisenbahnwaggon kostet 600.00 Dollar)“
Dazu sagte die Ministerin für Finanzen und Preise Meisi Bolaños Weiss, dass der Preis für die Fahrzeuge beibehalten werde, mit einem Preisnachlass von 10 %. es handle sich dabei um von den Vertriebsfirmen festgesetzte Preise, in die das Ministerium nicht eingreife.
Sie versicherte, dass die daraus entstehenden Einkünfte wie auch im Jahr 2014 wieder zugunsten der Bevölkerung investiert würden. Der größte Teil des Geldes werde an einen Fond zur Entwicklung des öffentlichen Verkehrs weitergeleitet.
Man habe entschieden, dass 85 % der Einkünfte aus dem Verkauf der Autos an diesen Fond gehen sollen. Die Vertriebsfirmen überweisen den Betrag immer sofort am Ende jeden Monats.
Die sei seine Maßnahme, die die Teile der Bevölkerung mit höheren Einkünften betreffe,
Die Cimex Vizepräsidentin Iset Maritza Vázquez Brizuela, gab bekannt, dass der Verkauf von Fahrzeugen am 24. Februar mit den gleichen Zahlungsmechanismen beginne, die für die Kommerzialisierung in MLC für andere Produkte verabschiedet worden sei.
„Er wird in den Vertriebsfirmen selbst vonstatten gehen, die bis jetzt den Verkauf in konvertiblen Pesos durchgeführt haben. Wir werden zunächst in Havanna beginnen und ihn dann auf andere Provinzen ausweiten, wenn die Bedingungen zur Betreuung der Kunden dort gewährleistet sind.
Sie führte aus, dass die Lieferquellen für neue und gebrauchte Fahrzeuge die gleichen seien.
„Derzeit ist, während des Vermarktungsprozesses, die Einfuhr neuer Fahrzeuge auf Grundlage des Auftrags geplant, den der Kunde an die Agenturen richtet, wie dies 2014 festgelegt wurde. Die Einfuhr von Motoren erfolgt in den MLC Läden über Cimex oder Sasa.“
FRAGEN ÜBER OPERATIONEN IN MLC KLÄREN
Das Thema der Besteuerung des Dollars mit 10 % ist etwas, das die meisten Fragen, Meinungen und Klagen bei der Vermarktung von Produkten in Devisen hervorgerufen hat, für die eine mit einem Dollarbankkonto verknüpfte Magnetkarte als Zahlungsmittel eingerichtet wurde.
Dazu erinnerte der erste Vizepräsident der Zentralbank Kubas (BCC) Francisco Mayobre Lence daran, dass 2014, aufgrund der aggressiven Aktionen der US-Regierung und wegen einer erhöhten Dollarzirkulation, man die Maßnahme ergriffen habe, den US-Dollar bei Operationen mit Bargeld zu besteuern.
Als man 2004 die Resolution 80 erlassen habe, hatte man in einer Reihe von Banken Dollarkonten eröffnet. Der Artikel 6 dieser Norm legte fest, dass keine Konten in Dollar mehr zugelassen würden, wohl aber in anderen frei konvertierbaren Währungen. Man konnte Überweisungen aus dem Ausland erhalten, aber keine Einlagen in USD haben
Mayobre Lence sagte, das gleichzeitig mit der Erhebung der Steuer bei Wechselkursoperationen, man die Eröffnung eine Dollarkontos (Sparkonto)ermöglicht habe, in dem die Person das Geld haben konnte, aber das einzige, was sei mit diesem Konto tun konnte, war das dort deponierte Geld abzuheben.
Da die Bedingungen, die zur Erhebung der Steuer geführt hatten, sich nicht geändert hätten, sondern im Gegenteil noch schlimmer geworden seien und sich jetzt richtig zugespitzt hätten, sei dies der „unpassendste Moment, eine Maßnahme zur Abschaffung dieser Besteuerung zu ergreifen, deren Zweck darin besteht, eine zusätzliche Quelle an Ressourcen zu haben, denn angesichts der Hindernisse bei den Bankbeziehungen steigen die Kosten und Risiken“, sagte er.
FÜNF WESENTLICHE ELEMENTE
Zum Schluss sagte der Minister für Wirtschaft und Planung, dass alle für diese Entscheidung notwendigen juristischen Normen in den nächsten Tagen in Kraft treten würden, allerdings gebe es einige Maßnahmen, die eine Gesetzesänderung erforderlich machten.
Dann ging er auf fünf wesentliche Elemente zu diesen Maßnahmen ein:
- Man erkennt an, dass es wegen der hohen Nachfrage und der schnellen Erweiterung des Netzes der Verkaufsstellen ein Defizit bei den Produkten gibt. Man wird immer ein bestimmtes Maß an Produkten garantieren.
- Es werden ausgehend von den von der Bevölkerung in den Läden und auf anderen Wegen geäußerten Kriterien neue Produkte eingegliedert. Es werden weder die Verkäufe in CUC noch die in kubanischen Pesos ersetzt und es wird auch keinen Dollar im Barverkehr geben.
- An der Einfuhr durch Einzelpersonen wird festgehalten, aber es werden jetzt einige Angleichungen durchgeführt. Diese stehen in Zusammenhang mit den Produkten, die nicht im Netz der Läden vorhanden sind.
- Was die Steuer auf den Dollar angeht, so wird diese beibehalten, weil die Wirtschaftsblockade anhält und es unmöglich ist, diese Währung in internationalen Transaktionen zu benutzen. Trotzdem wird man bei einer der Operationen eine Flexibilisierung durchführen, um die Verfahren zu beschleunigen.
- Im Fall des Verkaufs von Fahrzeugen in MLC denkt man auch an die Bevölkerung, da 85 % der aus diese Maßnahme entstehenden Einkünfte für den öffentlichen Transport verwendet werden. Das ist dafür nicht die einzige, aber eine wichtige Quelle.
„ Wir werden die Probleme des öffentlichen Nah – und Fernverkehrs nicht von einem Tag auf den anderen lösen, aber das ist eine Alternative, um uns über die eiserne Blockade hinwegzusetzen. Wir suchen Wege für unsere Entwicklung, wir haben eine Roadmap, nicht ist improvisiert“, sagte Minister Gil Fernández.