Ausbreitung des neuen Coronavirus in den Amerikas und Kuba wird ausgeschlossen
„In unserer Region der Amerikas sind keine Fälle von Ansteckung durch den neuen in China entdeckten Coronavirus gemeldet“, sagte der Vertreter der Panamerikanischen und Weltgesundheitsorganisation (WHO/ OPS) in Kuba der peruanische Arzt José Moya Medina in einem Granma gewährten Interview
januar 28, 2020 09:01:12
„In unserer Region der Amerikas sind keine Fälle von Ansteckung durch den neuen in China entdeckten Coronavirus gemeldet“, sagte der Vertreter der Panamerikanischen und Weltgesundheitsorganisation (WHO/ OPS) in Kuba der peruanische Arzt José Moya Medina in einem Granma gewährten Interview
Er fügte hinzu: „Alle sind ruhig und unbesorgt, denn auf diesem Kontinent ist noch keine Übertragung vorgekommen. Es wurden Fälle von Kranken in den USA und von anderen in Mexiko bekannt, aber dabei handelt es sich um Personen, die China besucht haben. Sie sind isoliert worden und konnten die Krankheit nicht weiter verbreiten, weswegen es auch nicht zu Übertragungen gekommen ist“.
Er führte aus, dass die chinesische Stadt Wuhan Ende Dezember von einer Reihe von Fällen einer unbekannten Krankheit der Atemwege berichtete und dass man eine Woche später festgestellt habe, dass es sich dabei um einen neuen Stamm eines Coronavirus mit einem Atemwegssyndrom handle, dem sie den Namen 2019 -n CoV gaben.
Er wertete es als positiv, dass die allgemeinen Kennzeichen der Pathologie schnell entdeckt worden waren und sagte, dass der Coronaviros sich in einigen Tieren befinde, die sie auf den Menschen übertragen hätten. Es handle sich um eine Virenfamilie, von denen einige die Ursache diverser Krankheiten beim Menschen sein könnten, die von einer allgemeinen Erkältung bis hin zu einem schweren akuten respiratorischen Syndrom reichen könnten.
Der Epidemiologe betonte, dass, da in China eine Übertragung stattgefunden habe, die Behörden Maßnahmen im Rahmen der 2005 verabschiedeten und 2007 in Kraft getretenen Internationalen Gesundheitsvorschriften unternommen hätten, in denen die Handlungsweise angesichts einer unbekannten Eventualität festgelegt sind.
Er sagte weiter: „Wir sollten ruhig bleiben, denn der neue Virus ist nicht hochgradig ansteckend. Was bis jetzt bestätigt wurde ist aber, dass es eine Übertragung von Mensch zu Mensch gibt, aber alles ist unter wissenschaftlicher Kontrolle“. Er sprach davon, dass es bei einer Ansteckung von an die 2000 Personen in den letzten Tagen zu 80 Todesfällen gekommen sei. Diese Todesfälle seien auch im Zusammenhang mit chronischen Grunderkrankungen zu sehen, die dazu führen, dass bei diesen Erkrankten, wenn sie vom Virus befallen würden, der Körper aus dem Gleichgewicht gerate. „Die Ansteckungsgefahr bei dieser Krankheit ist nach den Informationen, die uns vorliegen, bedeutend geringer als beispielsweise bei Grippe oder Masern“.
Er wies daraufhin, dass die WHO am 22. Januar ein Expertentreffen einberufen habe. Diese Experten sollten den Generaldirektor dahingehend beraten, ob er einen internationalen Gesundheitsnotstand ausrufen solle. Am Ende des Treffen kam der Ausschuss zu dem Schluss, dass dafür noch nicht genügend Informationen vorlägen.
Seiner Meinung nach ist unser Land darauf vorbereitet, jeder möglichen Eventualität zu begegnen. „Sie verfügen über ein Gesundheitssystem mit dem die Bevölkerung zu hundert Prozent abgedeckt ist und über ein weit gefasstes Netz, das auf den in den Stadtvierteln und Gemeinden befindlichen Familienärzten beruht. Außerdem haben sie Laboratorien und ein Institut, das auf ansteckende Infektionskrankheiten spezialisiert ist, ich spreche vom Hospital Pedro Kouri. Wir arbeiten mit dieser Einrichtung zusammen und dort sind die Kapazitäten, um jeden möglichen im Land auftretenden Fall zu isolieren und zu diagnostizieren“, sagte er.
Kuba gut vorbereitet
Diese Meinung wurde vom nationalen Direktor für Epidemiologie des kubanischen Gesundheitsministeriums Dr. Francisco Durán García bestätigt, der versicherte, dass die Gesundheitsbehörden des Landes über einen abgestimmten Plan verfügten, in den alle zentralen Staatsorgane zusammen mit der Zivilverteidigung involviert seien.
„Ähnliches haben wir ausgearbeitet, als die Ebola Epidemie einige Länder heimsuchte. Deswegen haben wir Erfahrung mit solch übergreifenden Plänen, um jede auftretende Krankheit zu bewältigen“, sagte der Arzt vor der nationalen Presse.
Er wies auch auf die Vorteile hin, die die geographische Lage eines Archipels ohne Landgrenzen mit sich bringt: „Wir können Überwachungsmaßnahmen an den Punkten der Einreise und der Ausreise von Reisenden ergreifen. Dort gibt es bereits eine Körpertemperaturkontrolle, eine Herkunftserklärung und Personal, das ausgebildet ist, Krankheitssymptome zu erkennen und wenn nötig, die verdächtigen Fälle zu isolieren, diagnostizieren und medizinisch zu behandeln, um eine Ausbreitung zu verhindern“.
Er sagte weiter, dass man in engem Kontakt zur WHO und OPS stehe, um Informationen auszutauschen und falls notwendig, die Ressourcen zur Diagnose und die Medikamente zu erwerben.
Dr. Carmelo Trujillo Machado, der Leiter der Abteilung für Gesundheitskontrolle des Ministeriums forderte von den Personen, die in Länder reisen, in denen es den Coronavirus gibt, Schutzmaßnahmen zu ergreifen und bei ihrer Rückkehr gewissenhaft den Verlauf ihrer Reise dokumentieren.
„Bis zum Augenblick wurde kein Reisender mit Symptomen entdeckt und auch keine verdächtigen Personen isoliert“, sagte er. Die Touristen brauchen sich nicht vor einer Ansteckung zu fürchten, weil der Virus nicht im Land zirkuliert. Außerdem haben die nötige Infrastruktur zur Behandlung geschaffen.“