Warum die Beziehungen zu Russland in den letzten 20 Jahren nie besser waren als heute
Kuba und Russland aktualisieren zur Zeit ständig die bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen auf Gebieten wie Energie, Metallurgie, Automobilbranche, Eisenbahn, und Luftfahrt; hinzu kommen Landwirtschaft und biopharmazeutische Industrie
dezember 3, 2019 13:12:21
Mehr als ein halbes Jahrhundert an Geschichte und Freundschaft verbinden ein multinationales euroasiatisches Land, das größte der Welt, das Küsten an 13 Meeren hat, zu denen die Gewässer der Arktischen Ozeane, des Atlantiks und des Pazifiks gehören, mit einem Archipel in den Antillen, das geographisch zwar weit entfernt ist, mit dem es sich aber eng verbunden sieht, wenn es um Zusammenarbeit und Solidarität geht.
Kuba und Russland, letzteres Erbe der früheren UdSSR, mit der die Insel am 8. Mai 1960 volle diplomatische Beziehungen aufgenommen hatte, aktualisieren zur Zeit ständig die bilateralen wirtschaftlichen Beziehungen auf Gebieten wie Energie, Metallurgie, Automobilbranche, Eisenbahn, und Luftfahrt; hinzu kommen neben vielen anderen auch Landwirtschaft und biopharmazeutische Industrie.
Als ideale Bühne haben sich dafür die verschiedenen Auflagen der Internationalen Messe von Havanna herausgestellt, eine der größten Handelsbörsen Lateinamerikas und der Karibik und dabei war die letzte 37. Auflage keine Ausnahme, sondern „der Beweis für die außerordentlich hohe Stufe unserer Beziehungen“, sagte der Botschafter der Russischen Föderation in Kuba Andrej Guskow .
„Die Teilnahme Russlands an dieser Messe ist zu einer schönen Tradition geworden. Unser Pavillon gehörte zu den attraktivsten der Messe, was die Bereitschaft der Regierung und der russischen Unternehmen deutlich macht, die Beziehungen zu Kuba noch weiter zu vertiefen und seine Entwicklung hin zum Wohlstand zu unterstützen“, fügte Guskow hinzu.
Der Diplomat ging auch auf das jüngste Treffen der höchsten politischen Führer beider Länder ein, bei dem Vereinbarungen im Bereich Wirtschaft, Handel und Wissenschaft und Technik konkretisiert wurden. „Dieses gegenseitige Verständnis und die erreichten Verträge öffnen den Weg für eine aktivere Teilnahme des Kapitals russischer Gesellschaften und sollen dazu beitragen, die in Kubas Nationalem Plan zur Wirtschaftlichen und Sozialen Entwicklung bis 2030 vorgesehenen Ziele zu erreichen. Auf diese Weise macht Russland seine unveränderliche Unterstützung für das kubanische Brudervolk im Prozess der Aktualisierung seines Wirtschaftsmodells deutlich“, sagte er.
Diese Auffassung teilte der kubanische Minister für Außenhandel und Ausländische Investition Rodrigo Malmierca Díaz, der gegenüber dem russischen Unternehmertum seine Dankbarkeit zum Ausdruck brachte.
„Vor kurzem wurde in Moskau beim 17. Treffen der kubanisch-russischen Gemeinsamen Regierungskommission, die erste Zusammenstellung kubanischer Produkte vorgestellt, die nach Russland exportiert werden sollen; trotzdem müssen wir noch stark daran arbeiten, um mehr nach Russland zu exportieren, damit die Bilanz der Beziehungen zwischen beiden Ländern ein besseres Gleichgewicht bekommt“, sagte Malmierca.
Trotz des schwierigen Moments, die die kubanische Wirtschaft aufgrund der Verschärfung der von den USA verhängten Blockade durchlaufe, sagte der Minister, dass „das Land die Unterstützung der russischen Unternehmen hat“.
WIRTSCHAFTLICHE BEZIEHUNGEN DIE IMMER ENGER WERDEN
Insgesamt 12 russische Unternehmen nahmen an der 27. Internationalen Messe von Havanna (Fihav-2019) teil. Sie umfassten Bereiche der Produktion von energetischer Ausrüstung, Frachttransport, Zoll, sowie einige, die auf Software und Systemintegrator und Vertrieb von schweren Maschinen spezialisiert sind.
Botschafter Guskow betonte: „Wir werden immer die nötige Unterstützung anbieten, damit russische Unternehmen sich in die bilaterale Zusammenarbeit eingliedern. Fihav 2019 kam den Beziehungen zwischen Russland und Kuba zustatten und damit auch den Geschäften, die sich daraus ergeben“, sagte er.
Diese Auffassung vertrat auch der Generaldirektor des Unternehmens JSC UCT Alexander Prilepin, das hauptsächlich nicht metallische mit Glasfasern, Basalt, Kohlenstoff oder Aramid verstärkte Stangen und Verstärkungsgitter aus Verbundpolymer produziert. Dieses Unternehmen ist Kubas russischer Partner bei der Bildung des ersten joint-venture Unternehmens mit Russland, TecComp Caribe S.A. für besagte Produkte.
„Dieses Materail ist zweimal widerstandsfähiger als Metall und hat eine Lebensdauer von 80 Jahren, was bedeutet, dass dessen Haltbarkeitsdauer zwei oder dreimal die der Stahlkonstruktionen übertrifft“, erklärte er.
Prilepin führte weiter aus, dass die Produkte von TecComp Caribe S.A. es ermöglichen, während des Baus und des Betriebs je nach Preisvergünstigung ausgehend vom Entwurf zwischen 10 und 30 % zu sparen. Auch die Wartungskosten reduzieren sich, da Schäden durch Korrosion geringer ausfallen und für den Transport sind weniger Gerätschaften erforderlich, als für die gleiche Menge der Produkte aus Stahl nötig wären.
Auch das internationale Transport- und Logistikunternehmen Nordline stellte eine breite Palette seiner Produkte für den Seetransport vor.
Das, was man auf der Internationalen Messe von Havanna sehen konnte, unterstreicht die Worte des kubanischen Präsidenten, dass die Beziehungen zu Russland in den letzten zwanzig Jahren nie besser waren.
IM ZUSAMMENHANG :
Acht wichtige Vereinbarungen zwischen Kuba und Russland wurden anlässlich des Besuches von Premierminister Dimitri Medwedew in Kuba im Oktober unterzeichnet.
Sie umfassten die Bereiche Transport, insbesondere die Automobilbranche und die Eisenbahn, Infrastruktur, Industrie, Biotechnologie, Landwirtschaft, Energie und digitale Technologie.
Der Präsident der Republik Miguel Díaz-Canel betonte die Bedeutung der Verträge, die sich aus dem 17. Treffen der Zwischenstaatlichen Kommission Kuba Russland ergaben und bezeichnete die Beziehungen zwischen beiden Ländern als strategisch, wobei er besonders die Teilnahme dieses Landes an den sozioökonomischen Entwicklungsplänen der Insel bis 2030 hervorhob.
Russland spricht sich kategorisch gegen die gegen Kuba verhängte Wirtschafts-, Handels- und Finanzblockade aus
Russland trägt aktuell durch diverse Projekte vor allem im Bereich Energie, Industrie, Telekommunikation, Landwirtschaft und Transport über Land, Schiene und Luft zur Entwicklung Kubas bei. Dazu gehören auch die Erneuerung und Erweiterung der Produktion von Stahl, die Auswertung der geologischen Ressourcen und die Perspektiven für die Entwicklung der Erdölvorkommen im Nordstreifen des Landes, die Investition von Milliarden Euro bis 2030 zur Verbesserung des Straßennetzes und zur Wiederbelebung des Schienenverkehrs, der Kredit von 150 Millionen Dollar für die Landwirtschaft und den Wohnungsbau, die Zusammenarbeit in der biopharmazeutischen Industrie, bei der Schaffung von Unternehmen und gemeinsamer Produktion und die Verlängerung der Dauer von Visa auf drei Monate.
Präsident Miguel Díaz-Canel Bermúdez sagte bei seinem Besuch in Russland, dass die Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern vorankommen, „ und es Potenzial und sehr viel Bereitschaft auf beiden Seiten gibt.“
Díaz-Canel versicherte, dass Kuba keinerlei Konzessionen an die US-Regierung mache, man das Helms-Burton Gesetz nicht anerkenne „und wir für alles Interessen ausländischer Unternehmen ins unserem Land eintreten.“
Der kubanische Präsident sagte, dass die kubanischen Exporte von Waren und Dienstleistungen nach Russland zunehmen müssten, in traditionellen aber auch in neuen Sparten. Dabei betonte er vor allem die pharmazeutischen und biotechnologischen Produkte, frisches Obst und andere landwirtschaftliche Produkte. In russischen Regionen gebe es viel Potenzial und man müsse neue Nischen auf dem Markt entdecken, sagte er.
Er betrachtete die Beteiligung des russischen Unternehmertums an der Sonderentwicklungszone Mariel als bedeutsam, vor allem im Bereich Industrie und Energie.
Díaz-Canel sagte, dass der Tourismus einer der Sektoren sei, der in den Beziehungen zu Russland am stärksten zunehme und der Markt gewesen sei, der im letzten Jahr am stärksten gewachsen sei
Es wurden auch Fortschritte bei anderen Programmen bekannt, die in Verbindung mit den Unternehmen Acinox Las Tunas und Antillana de Acero, der Lieferung von Beleuchtung nach Kuba, der Montage von Mikrobussen Gazelle in der kubanischen Industrie stehen, wobei dort die Möglichkeit des Exports in andere Länder Lateinamerikas besteht sowie die Anwendung des Rubels als Finanzmechanismus zwischen beiden Ländern.