Havanna will ÖPNV mit Hybridbussen verstärken
Veröffentlicht am 13. Dezember 2019
Noch immer hat Kubas Wirtschaft mit Energieengpässen zu kämpfen. Erst vergangene Woche verhängte US-Präsident Donald Trump neue Sanktionen gegen sechs venezolanische Öltanker, die Treibstoff nach Kuba liefern. Havanna versucht mit Sparmaßnahmen gegenzuhalten und will im kommenden Jahr weitere Hybridbusse aus China zur Verstärkung des ÖPNV in der kubanischen Hauptstadt anschaffen.
Wie die Nachrichtenagentur ACN meldet, haben sich die ersten Hybridbusse aus China in Havannas Transportsystem bewährt. Die Flotte aus 40 Fahrzeugen der Marke „Yutong“ könne die selbe Passagierlast wie die klassischen Dieselbusse bewältigen, wie der technische Direkter der lokalen Transportbetriebe, Jorge Luis León Linares, erklärte. Dabei konnte offenbar über eine Million Tonnen Dieselkraftstoff eingespart werden. Die erste Flotte traf Ende 2018 in Kuba ein, der erste Elektrobus war ein Geschenk der chinesischen Regierung und befindet sich seit 2017 im Testbetrieb.
Bei einer Reichweite von 230 bis 250 Kilometern müssen die Busse nur zwei Stunden nachgeladen werden. Dank der Hybridtechnik ist die Reichweite höher und der Anschaffungspreis geringer als bei reinen Elektrobussen. Die Wartungskosten fallen geringer aus als bei Dieselbussen, die ausschließlich auf konventionelle Antriebe setzen. Wird Havannas Transportsektor also bald noch grüner?
Da sich die Technik bewährt hat, soll 2020 eine weitere Flotte aus 40 Hybriden in Kuba eingesetzt werden, womit sich deren Anzahl auf 80 verdoppelt. Ein Hybridbus kostet das Land 160.000 US-Dollar, dreimal mehr als ein Dieselbus. Von denen stehen viele jedoch noch immer im Depot. Aufgrund der angespannten Energiesituation aufgrund neuer US-Sanktionen läuft der Transport in Kuba noch immer nicht auf dem selben Niveau wie vor dem Sparprogramm im September, die Tendenz geht jedoch in Richtung Normalisierung. Insgesamt verfügt Havanna über 760 Busse, jedes Jahr sollen laut Regierungsplänen 100 weitere hinzukommen.