Mehr als 45% der Bolivianer stimmten für Evo
Der Wahltag an diesem Sonntag, dem 20. Oktober, verlief in ganz Bolivien in völliger Ruhe und Harmonie. Nach vorläufigen Ergebnissen (20.00 Uhr) erhielt Präsident Evo Morales 45,28% der Stimmen, während auf den Kandidaten Carlos Mesa 38,16% und Oscar Ortiz 8,77% entfielen. Mit diesem Ausgang stünde Bolivien in eine zweite Wahlrunde bevor.
Um in der ersten Runde zu gewinnen, hätte einer der Kandidaten mehr als 50% der gültigen Stimmen oder mindestens 40% mit einem Unterschied von zehn Punkten gegenüber der zweithäufigsten Wahl erzielen müssen.
Nach Aussagen europäischer und südamerikanischer Beamter, die zu den mehr als 200 internationale Beobachter gehören, sprechen die Transparenz bei den Wahlen und das Vertrauen in das System der Auszählung und Überprüfung der Stimmen für die Austragung einer tatsächlich glaubwürdigen Wahl.
Einige der Kandidaten der Opposition wandten sich jedoch nach Abgabe ihres Stimmzettels und sogar zuvor an die Medien, hauptsächlich das internationale Fernsehen, und erklärten, dass sie das Ergebnis nicht anerkennen würden, wenn Evo gewinnen sollte.
Sein engster Rivale, der frühere Präsident Carlos Mesa von der zentristischen Allianz Comunidad Ciudadana (CC), äußerte sich skeptisch gegenüber der Unparteilichkeit des Obersten Wahlgerichts.
Das ist logisch, denn die Opposition ging nicht nur fragmentiert, sondern auch mit einer guten Portion Frustration und Entmutigung zur Wahl.
Der indigene Präsident und sein Regierungsteam beabsichtigen, jene großartige emanzipatorische Arbeit in einem Land fortzusetzen, das heute auf dem Weg einer beispiellosen Entwicklung ist und eine Bevölkerung hat, die sich stark für das Regierungsprogramm einsetzt.
Zwei Tage vor den Wahlen schrieb der Präsident auf Twitter: „Jeden Tag fangen wir vor fünf Uhr morgens an zu arbeiten und enden nach Mitternacht. Täglich weihen wir Bauwerke in drei und bis zu fünf Landesteilen ein. Ich möchte nicht der beste Präsident in der Geschichte Boliviens sein, ich möchte der Präsident des besten Boliviens der Geschichte sein.“
Die Andennation ist eine Referenz für ihre Stabilität sowie ihre wirtschaftliche und soziale Entwicklung. Die anhaltende Regierungsfähigkeit während der 13-jährigen Amtszeit von Evo Morales und die Verpflichtung seiner Regierung, soziale Maßnahmen zu ergreifen, um die aus Jahrhunderten kolonialer Verwahrlosung und Jahrzehnten neoliberaler Regierungen ererbten Probleme zu lösen, waren seine Hauptstrategie.
Nach Angaben des Nationalen Statistikbüros schloss Bolivien 2018 als das fünfte Jahr in Folge ab, in dem es an der Spitze im Wirtschaftswachstum in der Region steht. Dank öffentlicher Investitionen, der Inlandsnachfrage und Exporten verzeichnete es einen Anstieg von 4,22%.
Die Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (ECLAC) hat ihrerseits am 31. Juli in ihrer Wirtschaftsstudie für Lateinamerika und die Karibik 2019 projiziert, dass das BIP der Anden-Nation in diesem Jahr um 4% wachsen wird, womit es die am stärksten expandierende Volkswirtschaft in Südamerika wäre, eine Zahl, der auch in den Prognosen der Weltbank und des Internationalen Währungsfonds (IWF) zugestimmt wird.
Vielleicht ist es diesen zahlreichen Erfolgen geschuldet, dass die US-amerikanische Einmischung in ihrem Plan, Präsident Evo daran zu hindern, das Schicksal der Nation erneut zu lenken, entsprechend stärker war.
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