Trotz eigeleiteter Maßnahmen währen städtebauliche Gesetzwidrigkeiten fort
Ein Blick auf die städtebauliche Ordnung in Villa Clara zeigt, wieviel Fortschritt in den letzten Jahren erzielt wurde und wieviel Weg noch zurückzulegen ist
Autor: Ángel Freddy Pérez Cabrera |
august 23, 2019 08:08:37
Villa Clara – Noch heute sind jene immense Anzahl von Behausungen in Erinnerung, die am Strand von La Panchita in der Gemeinde Corralillo auf vielfältigste Weise mit illegal erworbenen Schienensträngen errichtet worden waren. Dank der Maßnahmen der für Ordnung und Rechtmäßigkeit zuständigen Organe gehört das der Vergangenheit an.
Glücklicherweise sind die Zeiten vorbei, in denen jemand angekommen ist und ein Haus gebaut oder ein Geschäft auf der Düne eines Strandes aufgemacht hat, ein Zimmer an einer unangemessenen Stelle angebaut oder ohne Genehmigung Änderungen an seiner Wohnung vorgenommen hat. Obwohl noch sehr viel zu tun bleibt in der territorialen und städtebaulichen Ordnung, gibt es eine Tendenz, die Regeln einzuhalten, was nicht bedeutet, dass der Kampf bereits gewonnen sei.
Ein Blick auf die städtebauliche Ordnung in Villa Clara zeigt, wieviel Fortschritt in den letzten Jahren erzielt wurde und wieviel Weg noch zurückzulegen ist, damit es geordnete Ortschaften und Siedlungen gibt, wie es die Höflichkeit und die grundlegendsten Regeln des Respekts und der Urbanisierung gebieten.
Osvaldo Fariñas Riera, Direktor für Stadtplanung (IPF) in dem Gebiet, räumt ein, dass die Auseinandersetzung mit den Gesetzwidrigkeiten der territorialen und städtebaulichen Planung für die Bürger Villa Claras noch immer ein anstehendes Problem sei. Obwohl in letzter Zeit viel dafür getan wurde könne man nicht ruhig sein.
„Wir beseitigen jedes Jahr eine beträchtliche Anzahl von Gesetzwidrigkeiten, es treten jedoch neue auf, was auf einen Mangel an städtischer Kultur in der Bevölkerung und auf Missachtung der Gesetze hinweist“, erklärt der Direktor, der klarstellt, dass man, solange dies auftritt, vonseiten der von ihm geleiteten Einrichtung nicht zur Ruhe kommen könne.
In diesem Sinne erwähnt er die Existenz von 29 illegalen Stadtvierteln, von denen die meisten in Santa Clara gelegen sind. Diese entstanden und wuchsen aufgrund des Beharrungsvermögens paternalistischer und toleranter Konzepte sowie der ungenügenden Beteiligung der Massenorganisationen an der Konfrontation dieser Übertretungen.
„Ebenso liegt vielerorts Nachgiebigkeit, fehlende Kontrolle und Überwachung der Inspektoren vonseiten der Kommunalverwaltungen vor, was Straflosigkeit schafft und dazu beiträgt, dass Fortschritte nicht immer so schnell erzielt werden, wie es das Land braucht“, erklärt Osvaldo Fariñas.
Zu den am häufigsten vorkommenden Verstößen in Villa Clara zählte der Leiter ders IPF in dem Territorium die Verstöße gegen städtebauliche und projektbezogene Vorschriften, der Bau, die Erweiterungen und der Wiederaufbau von Häusern ohne Einhaltung der festgelegten Normen sowie die baulichen Veränderungen von Räumlichkeiten, die Errichtung von Immobilien ohne die erforderlichen Unterlagen sowie die Erweiterungen gemeinsamen Nutzungsbereichen im Falle von Mehrfamilienhäusern.
In diesem Zusammenhang erklärt Aldo Cordero Herrera, Leiter der Kontrollabteilung, dass in den ersten vier Monaten des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum etwa 200 Rechtswidrigkeiten weniger aufgedeckt wurden, was ein Anzeichen dafür sei, dass sich die Menschen nach und nach fügen.
Auch der Rückgang der neu entdeckten illegalen Bauten sei signifikant gewesen, 23 insgesamt, viel weniger als 2018, sagte Cordero, der hinzufügte, dass 91 illegale Bauten, die von einigen staatlichen Stellen errichtet worden waren, ebenfalls ohne Verzögerungen abgerissen werden müssen, da der Staat in erster Linie ein Beispiel geben müsse.
In Bezug auf die Konfrontation von Verstößen an den Stränden räumte Dianet Alba Peña, stellvertretende technische Direktorin des IPF in der Provinz, ein, dass die angespannteste Situation in Caibarién zu beobachten sei, insbesondere in der Nähe von Cayo Conuco, wo sich Mülldeponien und andere Anomalien vermehren. Deshalb sei es nicht möglich gewesen, diese Gebiete für frei von Gesetzwidrigkeiten zu erklären.
Bezüglich des Wohnungsbaus sagte Javier Gómez Mederos, Leiter der territorialen und städtebaulichen Planung in der Verwaltung für Stadtplanung, dass bedeutende organisatorische Schritte unternommen worden seien, um den Häuserbau zu erleichtern, indem naheliegende Flächen ausfindig gemacht werden, die den Anforderungen entsprechen, günstige Bedingungen für das Leben der Menschen zu bieten.
„Wenn wir Verstöße im Wohnungsbau feststellen, weil die Häuser an Orten stehen, wo es keine Urbanisierungsmöglichkeiten gibt, weil sie unter anderem nicht auf Grundversorgung mit Wasser, Müllabfuhr zugreifen können oder sich unter einem Hochspannungsturm befinden, versuchen wir, diese Bauten an geeignetere Orte zu verlagern, die wir zuvor untersucht haben“, erläutert Javier Gómez.
In Bezug auf die Rolle der Einrichtung in der Tarea Vida (Aufgabe Leben) erklärt der Spezialist, dass zusammen mit dem Ministerium für Wissenschaft, Technologie und Umwelt (Citma) bereits Studien zu den Gebieten abgeschlossen worden seien, in denen in Zukunft möglicherweise Siedlungen vom Meeresspiegelanstieg und anderen Wetterphänomenen betroffen sein werden.
In diesem Sinne sagte er, dass es in Villa Clara acht Küstensiedlungen gibt, vier städtische und vier ländliche – Caibarién, Carahatas, La Panchita, Isabela de Sagua, Uvero, Piñón, Nazabal und Juan Francisco -, wo bereits an verschiedenen Aktionen und Vorschlägen gearbeitet werde. Dies beinhalte in bestimmten Situationen die Verlagerung und in anderen Bestrebungen, die Auswirkungen des Klimawandels durch verschiedene Maßnahmen zu mildern.
Von all diesen Orten ist Caibarién aufgrund des Umfangs der durchzuführenden Arbeiten am wichtigsten. Hierzu gehören in einigen Fällen Umbauten der Infrastruktur und andere komplexe Prozesse, die durch die vom Hurrikan Irma verursachten Schäden in der Gemeinde noch verstärkt worden sind, sagt Javier Gómez.
IM ZUSAMMENHANG:
Auf der Tagung des Ministerrates im April dieses Jahres betonte der Präsident des Staats- und des Ministerrates, Miguel Díaz-Canel Bermúdez, dass es im Zusammenhang mit der Stadtplanung notwendig sei, diese Fragen mit angemessener Kontrolle und Systematik zu verfolgen. Er wies an, in die Arbeitssysteme der Territorialverwaltungen, der Organismen und Einrichtungen die Kontrolle und Überwachung der angeordneten Maßnahmen aufzunehmen.
Bei diesem Treffen präsentierte der Präsident des Instituts für städtebauliche Planung, Samuel Rodiles Planas, den allgemeinen Plan der städtebaulichen Ordnung der Stadt Santa Clara, der als Arbeitsschwerpunkte hervorhebt, das Image der Stadt zu verbessern und ihre städtebaulichen und historischen Werte hervorzuheben; sie als eine effiziente und wettbewerbsfähige Industrie- und Dienstleistungsstadt zu konsolidieren, das Territorium darauf vorzubereiten, den wachsenden Bedürfnissen an Wohnraum gerecht zu werden, eine Tourismusentwicklung zu fördern, die zugleich die Umgegend fördert sowie nicht zuletzt eine nachhaltige Umweltpolitik zu entwickeln.
IN ZAHLEN:
In den ersten fünf Monaten des Jahres 2019 wurden im Land 6.308 der zu Beginn erfassten Gesetzwidrigkeiten beseitigt.
Davon enfallen 845 Rechtswidrigkeiten auf juristische und 5 463 auf natürliche Personen.
Von Januar bis Mai 2019 wurden im Land 7.730 neue Rechtswidrigkeiten aufgedeckt.
Davon wurden 982 von juristischen und 6 748 von natürlichen Personen hervorgerufen.