Hunderte Besucher der Fiesta Moncada in Bonn protestierten gegen die weiter verschärfte Blockade gegen Cuba und den Wirtschaftkrieg gegen Venezuela
Wie in den vergangenen Jahren hatten die Gruppen der Cuba-Solidarität im Westen der Republik dieses Fest im Garten der Außenstelle der cubanischen Botschaft ausgerichtet, mit Informationsständen, cubanischem Essen und Getränken, Live-Musik, Kinderspielen, und das Wetter spielte auch mit.
Es war ein Fest der Völkerfreundschaft, das die zahlreichen in der Region lebenden Kubaner anzog, aber auch interssierte Bonner. So nahm auch die Bürgermeisterin von Bonn, Gabriele Klingmüller, SPD, zeitweise teil, zeigte sich beeindruckt von der Fröhlichkeit der Menschen, aber auch von den klaren politischen Aussagen.
Die Gastgeberin, die Leiterin der Außenstelle Bonn der cubanischen Botschaft, Frau Yamari Pérez Viega, schilderte die Auswirkungen des Helms-Burton-Gesetzes und der Trump’schen Maßnahmen auf die Situation der Bevölkerung und die Entwicklung der Wirtschaft Cubas.
Günter Pohl sprach ein Grußwort für die DKP und forderte zum Widerstand auf gegen die massiven Verletzungen von völkerrechtlichen Regelungen nicht nur im Falle von Cuba und Venezuela, sondern weltweit.
Angelika Becker vom Netzwerk Cuba e.V., einem Zusammenschluss von fast 40 Solidaritätsgruppen und Einzelpersönlichkeiten, berichtete von kürzlich stattgefundenen Gesprächen mit Cubanern, die trotz der kürzlichen Eskalationen der Blockademaßnahmen keineswegs in eine Katastrophenstimmung geraten, wie Trump anstrebt, sondern Vertrauen in die Perspektive ihres Landes haben. Dabei spielt die erhebliche Lohnerhöhung im staatlichen Bereich ebenso eine Rolle wie die Stärkung der Partizipation auf allen Ebenen des Staats- und Wirtschaftssystem durch die breit diskutierte neue Verfassung. Der Dialog zwischen der Bevölkerung und seinen Institutionen ist intensiviert worden, durch die Reisetätigkeit des Staats- und Ministerpräsidenten Miguel Díaz-Carnel Bermúdez, der damit ein Führungsprinzip von Fidel Castro aufgreift, aber auch durch eine stärkere Nutzung der Medien. Der Konsens innerhalb der Gesellschaft sei gestiegen.
Die Aufgaben der Solidaritätsbewegung kamen nicht zu kurz: einerseits die Notwendigkeit, auf die eigene Regierung im Sinne einer eigenständigen Politik gegen die vielfältigen Blockademaßnahmen und Regelverletzungen Einfluss zu nehmen, andererseits stellten die anwesenden Gruppen ihre jeweiligen Projekte und Veranstaltungen vor, so z.B. die Jugendkonferenz des Netzwerks am 24. und 25. August in Bonn und die Rundreise einer cubanischen Ärztin, die in Brasilien und Venezuela gearbeitet hat, die im September beginnt.
Es war ein rundherum gelungenes Fest aus Anlaß des Beginns der cubanischen Revolution am 26.Juli 1953.
Angelika Becker
Die Leiterin der Außenstelle der cubanischen Botschaft Yamari Pérez Viega und Moderator und Übersetzer Tobias Kriele