Rundreise des kubanischen Symphonieorchesters durch Spanien: Mittel gegen kulturelle Einkreisung
Die jüngste Vorstellung des Symphonieorchesters zusammen mit Silvio Rodríguez und Niurka González in fünf spanischen Städten macht deutlich, wie wichtig es ist, einer globalisierten und von falschen Werten durchdrungenen Welt, die wahrhafte Kraft der kubanischen Kultur zu zeigen, die unsere Revolution unter großen Anstrengungen befruchtet hat
juni 6, 2019 18:06:48
Als ich erfuhr, dass ich auf diese Rundreise gehen würde, gingen meine Gedanken nur in die eine Richtung: dabei zu helfen von der Kultur aus, die Einkreisung zu durchbrechen. Und das war keine Idee, die von mir stammte, sondern sie kam von allen Entscheidungsträgern, die die gleiche Empfindung von einer Belagerung hatten – auch auf kulturellem Gebiet – die Tag für Tag gegen Kuba entsteht.
An allererster Stelle war die Unterstützung der Präsidentin des Kubanischen Musikinstituts (ICM)Marta Bonet dabei entscheidend. Ich erwähne sie besonders, denn ihre ausgestreckte Hand- weit über ihre Funktion als Präsidentin hinaus- war elementar, genauso wie ihre Vision, Mauern und Gesetze über diesen symphonischen kubanischen Höhepunkt zu brechen.
Nur wenige Male besteht die Möglichkeit, dass eine aus 80 Personen bestehende Musikgruppe von einem kubanischen Flughafen abheben kann, um dieses kleine Archipel zu repräsentieren. Es sind meistens nur kleinere Gruppierungen und infolgedessen kennt ein Teil der Welt Kuba nur durch kleine Orchester oder Solisten. So ist die Abwägung des ICM und des Kulturministeriums wegen der Logistik zu verstehen, aber auch ihr Einsatz für die Kultur und ihre Betonung einer legitimen Kultur, die als Botschafterin auf allen möglichen Ebenen dienen kann.
Die Rundreise umfasste fünf Städte und eine besondere Attraktion bestand noch darin, als Solisten auf die Flötistin Niurka González und auf Silvio Rodríguez, sowie auf den Pianisten Jorgito Aragón zählen zu können, der makellos alle Arrangements für Orchester durchführte. Das alles versprach ein überzeugender Beweis des Besten an kubanischer Musik von verschiedenen Epochen zu werden: vom kubanischen Symphonismus mit Werken von Fariñas und López-Gavilán, über Joaquín Clerch bis zur reinsten Nueva Trova durch die Anwesenheit von Silvio.
„Können Sie sich vorstellen, wie viele kubanische Flaggen an jedem Ort, den wir besuchten, geschwenkt wurden? Wissen Sie, wie es sich anfühlt, wenn man die Rufe : Viva Cuba! Viva Fidel hört?
Man muss sich einfach als Kubaner fühlen, wenn Silvio mit einem Schlag eine Ovation von 12.000 versammelten Menschen hervorruft, wenn er sagt: „Ich lebe in einem freien Land, das nur frei sein kann…“? Können Sie sich die Grabesstille vorstellen, die herrscht, um Niurka bis ins Detail zu hören?
All das und noch vieles mehr ist in Spanien geschehen und hinterlässt einen mehr als angenehmen Geschmack, ein Gefühl des Schwebens und des eigenen und kollektiven Stolzes, das Beste unserer Kultur ohne Rücksicht auf Preise oder Tarife zu verbreiten.
Und genau das ist die Daseinsberechtigung für diesen Artikel, damit unsere Institutionen unweigerlich wissen, welches Ziel es zu verfolgen gilt und das würdigen, was uns wirklich als Kultur und als Land identifiziert.
Ein Land, das eine wirklich authentische Kultur besitzt wird groß sein, aber das nützt nichts, wenn man sie einer globalisierten und von falschen Werten durchdrungenen Welt nicht bekannt macht; wenn diese, die wahrhafte Kraft, die unsere Revolution unter großen Anstrengungen befruchtet hat, nicht in der Lage ist zu sensibilisieren oder das Land zu zeigen, das wir seit 60 Jahren dabei sind aufzubauen, wird der Kampf weiter ungleich sein.
Mein Beifall gilt diesem Schritt und hoffentlich überschwemmt die wahrhafte kubanische Kultur, die weit entfernt ist von grotesken Codes und unnötigen Laufstegen, das globale Umfeld, das so viel Rauch ausstößt.