Großdemonstration in Caracas
Absage an Putschisten. Präsident Maduro ruft zu Dialog auf
Zehntausende Chavistas beteiligten sich am Mittwoch an der Maidemonstration in Caracas
Vor einer riesigen Menschenmenge hat Venezuelas Präsident Nicolás Maduro am 1. Mai zu einer Diskussion über die bisherige Regierungspolitik aufgerufen. An diesem Wochenende werde es zahlreiche Zusammenkünfte geben, bei denen das Volk seine Kritik und Verbesserungsvorschläge einbringen könne, kündigte der Staatschef an. Unter anderem sollen ein Sonderparteitag der von ihm geführten Vereinten Sozialistischen Partei Venezuelas (PSUV) und eine Tagung des »Großen Patriotischen Pols« geben, in dem die PSUV mit den verbündeten Parteien zusammenarbeitet, stattfinden.
Zuvor waren Zehntausende Menschen in einem eindrucksvollen Marsch über eine Stadtautobahn in das Stadtzentrum und zum Präsidentenpalast Miraflores gezogen. Sie demonstrierten damit einen Tag nach der gescheiterten Militärrevolte am Luftwaffenstützpunkt La Carlota ihre Ablehnung von Putschversuchen und Gewalt.
Nahezu zeitgleich versammelten sich im Osten der Hauptstadt Oppositionelle zu einer deutlich kleineren Demonstration, die vom selbsternannten »Übergangspräsidenten« Juan Guaidó im Vorfeld als die »größte in der Geschichte Venezuelas« angekündigt worden war. Der Putschist kündigte dabei Arbeitsniederlegungen »bis hin zum Generalstreik« an. Ähnliche Aufrufe hatte es in den vergangenen Wochen von ihm mehrfach gegeben, sie waren praktisch immer mangels Beteiligung wirkungslos verpufft. Am Rande der Kundgebung kam es wieder zu Auseinandersetzungen zwischen militanten Regierungsgegnern und Sicherheitskräften. Dabei soll nach Oppositionsangaben eine Frau getötet worden sein. (jW)
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