Stoppt die Putschisten
Kundgebungen am Sonnabend
Berlin: 14 Uhr, Pariser Platz (Brandenburger Tor) / Hamburg: 14 Uhr, Sternschanze / Osnabrück: 10 Uhr, Theatervorplatz / Düsseldorf: 12 Uhr, US-Konsulat, Willi-Becker-Allee 10 / Frankfurt am Main: 16.30 Uhr, An der Hauptwache
Unter der Losung »Hände weg von Venezuela« sind für den Sonnabend Kundgebungen und Demonstrationen in mehr als 100 Städten der Welt angekündigt. Vor allem in den Vereinigten Staaten mobilisieren Friedensaktivisten zu dem internationalen Aktionstag gegen eine drohende Intervention der USA in dem südamerikanischen Land. »Unter US-Führung auferlegte Sanktionen sowie Währungsmanipulationen sind für das Leid in Venezuela verantwortlich«, heißt es in dem mehrsprachig verbreiteten Aufruf. Die USA wollten nicht zulassen, »dass irgendein Land auf dem Planeten seinen natürlichen Reichtum oder die Früchte seiner Arbeit unabhängig von der Wall Street und dem Pentagon genießen kann. Venezuela verfügt über die größten nachgewiesenen Ölreserven der Welt und ist reich an Gold und anderen Mineralien.«Zu den Erstunterzeichnern des Appells gehören Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters, die afroamerikanische Bürgerrechtlerin Pam Africa, die US-Friedensaktivistin Cindy Sheehan und zahlreiche weitere Gewerkschafter, Journalisten und Politiker. Die Regierungen Chinas und Russlands bekräftigten am Freitag ihre Warnungen vor einer Eskalation der Lage. Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, warf den USA vor, unter dem Deckmantel humanitärer Hilfe eine Militärintervention in Venezuela zu planen. Für Sonnabend sei eine »gefährliche Provokation großen Ausmaßes« geplant.
Venezuelas Opposition hat für das Wochenende angekündigt, »so oder so« die von den USA nach Kolumbien gebrachte »humanitäre Hilfe« über die Grenze bringen zu wollen. Ein Konvoi von Oppositionspolitikern, unter ihnen der selbsternannte »Übergangspräsident« Juan Guaidó, hatte sich am Donnerstag (Ortszeit) auf den 1.000 Kilometer langen Weg von Caracas in die kolumbianische Grenzstadt Cúcuta gemacht. Vor deren Toren begann am Freitag ein Konzert unter dem Titel »Venezuela Aid Live«, zu dem der britische Milliardär Richard Branson zahlreiche Popstars eingeflogen hatte. Offizielles Ziel der Veranstaltung war es, Geld für »humanitäre Hilfe« zu sammeln, die den Notleidenden in Venezuela geleistet werden sollte. Tatsächlich begann es direkt mit Parolen gegen die »Diktatur« in Venezuela.
Dort wird befürchtet, dass in den Reihen der von Guaidó mobilisierten »Freiwilligen« und im Schatten der »Hilfe« auch Terroristen über die Grenze gelangen wollen. In Kolumbien tummeln sich ganze Gruppen desertierter venezolanischer Soldaten, die schon mehrfach zum Sturz von Präsident Maduro aufgerufen hatten, und auch den kolumbianischen Paramilitärs gilt Venezuela als Feindbild.
Um ihnen den Weg zu versperren, begann am Freitag auf der venezolanischen Seite der Las-Tienditas-Grenzbrücke, nur rund 300 Meter vom kolumbianischen Konzert entfernt, ein dreitägiges Friedensfestival unter dem Motto »Nichts für den Krieg – Hände weg von Venezuela«, zu dem 150 Künstler aus Venezuela und anderen Ländern erwartet wurden. Zudem hat Venezuela die Grenzen nach Brasilien und zu den Karibikinseln Aruba, Bonaire und Curaçao geschlossen, weil von dort illegale Aktivitäten vorbereitet würden.
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