Roger Waters (Pink Floyd) gegen Benefizkonzert für Venezuela
Der Milliardär Richard Branson lädt Stars zu einem Konzert für Venezuela und erhält eine gepfefferte Absage des Ex-Sängers der Kultband Pink Floyd. Roger Waters, der sich regelmäßig kritisch zur Außenpolitik Israels und der USA äußert, warnt vor einem „Regime Change“ in Venezuela.
Am Freitag findet in der kolumbianischen Stadt Cúcuta an der Grenze zu Venezuela ein Benefizkonzert statt. Neben südamerikanischen Stars sollen auch Ex-Genesis-Frontmann Peter Gabriel und der Sänger Luis Fonsi, der durch den Welthit „Despacito“ bekannt wurde, auftreten. Organisiert wird das Konzert von dem britischen Milliardär Richard Branson. Von den Einnahmen sollen Hilfslieferungen zusammengestellt werden, die über die kolumbianische Grenze nach Venezuela gebracht werden sollen.
„Es hat nichts mit Demokratie zu tun“
Genau davor warnt nun Roger Waters, Ex-Sänger von Pink Floyd, einer der bekanntesten Bands der Welt:
„Es hat nichts mit den Bedürfnissen der venezolanischen Bevölkerung zu tun, es hat nichts mit Demokratie zu tun, es hat nichts mit Freiheit zu tun, es hat nichts mit Hilfe zu tun“, so Waters auf Twitter.
Der Sänger spricht in dem Video von einem „Trick der USA“, auf den der Milliardär hereingefallen sei.
„Wollen wir wirklich, dass Venezuela zu einem neuen Irak, Syrien oder Libyen wird?“, fragte Ex-Pink-Floyd-Sänger Waters. „Ich nicht, und das venezolanische Volk auch nicht.“
Der Sänger erzählt in dem Video, dass er Freunde in der venezolanischen Hauptstadt Caracas habe und diese ihm bestätigt hätten, es gebe dort „keinen Bürgerkrieg, kein Chaos, keinen Mord, keine offensichtliche Diktatur, keine Masseninhaftierung der Opposition, keine Unterdrückung der Presse“, wie von den USA behauptet wird.
Stichtag 23. Februar
Für den 23. Februar plant die von Washington inspirierte Opposition eine Aktion zur Lieferung humanitärer Güter für das venezolanische Volk von Kolumbien aus. Die Behörden in Caracas haben jedoch jegliche humanitäre Lieferungen auf dem Landweg aus dem Ausland untersagt, da sie Provokationen und militärische Einflussnahme aus dem Ausland zum Sturz von Präsident Nicolás Maduro befürchten. Der selbsternannte „Interimspräsident“ Juan Guaidó hat den 23. Februar als „Ultimatum“ für eine Einfuhrgenehmigung der Hilfslieferungen angegeben. Das Konzert im benachbarten Kolumbien soll am Vorabend stattfinden.
Venezuela ist seit Monaten mit einer Hyperinflation und Versorgungskrise konfrontiert. Der Bevölkerung des ölreichsten Landes der Welt mangelt es an Lebensmitteln und Medikamenten. Am 23. Januar erklärte der Oppositionschef Guaidó Präsident Maduro für abgesetzt und sich selbst zum Übergangs-Staatschef. Russland, China und eine Reihe anderer Länder bekundeten Maduro ihre Unterstützung.
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