Alles anders nach den Castros? Oder auch nicht?
Die IG Bauen-Agrar-Umwelt in Baden-Württemberg
gemeinsam mit den Gruppen der Freundschaftsgesellschaft BRD-Kuba Stuttgart und Freiburg
und den DGB-Stadtverbänden Stuttgart und Freiburg
führten am 10. und 12 Juli 2018 Kuba-Veranstaltungen durch mit zwei Gästen aus Santiago de Cuba :
Alles anders nach den Castros? Oder auch nicht?
Gewerkschafter*innen haben Cuba direkt erlebt – jetzt ist dies auch hier möglich. Damit eröffnete Andreas Harnack von der IG BAU die Veranstaltung: Anfang diesen Jahres fand eine Bildungsreise von Gewerkschaftlern nach Kuba statt, womit eine Tradition wieder aufgegriffen wurde, schon früher gab es Arbeitsbrigaden zur Renovierung von Kindergärten. Seit 2 Jahren hat die IG Bau BW offizielle Kontakte zu den kubanischen Gewerkschaften aufgenommen.
Die Hochschulprofessoren Prof. Dr. Ediltrudis Eppanadero (Justiz, Familienrecht) und José Alvarez (Germanist, em.) führten knapp in die wesentlichen Ereignisse seit der kubanischen Revolution ein und konzentrierten sich dann auf die Veränderungen seit Dez. 2014, als Raúl Castro und Barack Obama die Aufnahme von diplomatischen Beziehungen vereinbarten. Den meisten Raum nahm die offene Diskussion der jeweils rund 50 Teilnehmer mit den Referenten ein, zu allen wichtigen Fragen: die Höhe der Einkommen, die Situation der Landwirtschaft, die möglichen Gefahren, die vom Tourismus oder auch ausländischen Direktinvestitionen für eine sozialistische Entwicklung ausgehen könnten, die Zulassung von selbständiger Tätigkeit auf eigene Rechnung, die Währungsdualität, das kostenlose Bildungs-und Gesundheitswesen, der Internationalismus Kubas, der Generationswechsel in Staat und Gesellschaft, die Aktualisierung des Wirtschaftsmodells und die Entwicklung der sozialistischen Perspektive sowie die gegenwärtige Erarbeitung einer neuen Verfassung. Auch die Vorsitzende der Netzwerk Cuba e.V., Angelika Becker, nahm aktiv an dem Austausch teil.
Es war Andreas Harnack von der IG BAU, der am Ende die Frage aufwarf: Was können wir hier tun, um Kubas Entwicklung angesichts der anhaltenden Blockade und der nicht nachlassenden Desinformation in unserem Lande zu unterstützen. Im Vordergrund sicher die Information über die Realität in Kuba verbreiten, insbesondere auch über die Konsequenzen der Blockade auch hier zu Lande, aber auch die Möglichkeiten ausloten, die das Abkommen zwischen der EU und Kuba bietet, außerdem politische Kontakte in Gewerkschaft und Politik zu Gesprächen über Kuba nutzen.
Angelika Becker, 15.7.2018