Medizintechnik für Havanna
Je zehn Infusionspumpen und Perfusoren spendet das DRK-Krankenhaus Luckenwalde einer Geburtsklinik in Havanna. Für den Transport sorgt die Arbeitsgemeinschaft „Cuba Si“ innerhalb der Partei Die Linke.
Luckenwalde. In Reih und Glied stehen die Infusionspumpen und Perfusoren auf dem Rollwagen. Sie sehen aus wie neu, nur das Design wirkt vielleicht etwas altmodisch – Baujahr 1999. Aber: „Alle Geräte sind in einem technisch einwandfreien Zustand“, betont Medizintechniker Sven Poser vom DRK-Krankenhaus Luckenwalde. Er hat dafür gesorgt, dass die Medizingeräte vorher noch vom Tüv geprüft wurden und sein Siegel erhielten. „Wir wollen hier keinen Ramsch loswerden!“, sagt Poser mit Nachdruck.
20 Geräte in einwandfreiem Zustand
Gemeinsam mit Pflegedienstleiter Göran Knösch übergab Poser in dieser Woche die 20 Geräte an drei Mitglieder von „Cuba Si“ aus Berlin. Das ist eine Arbeitsgemeinschaft innerhalb der Partei „Die Linke“, die sich der Solidaritätsarbeit mit der sozialistischen Insel im karibischen Meer verschrieben hat. „Wir haben 40 Regionalgruppen in ganz Deutschland“, sagt Justo Cruz. Der Kubaner koordiniert die Aktionen von „Cuba Si“ und hat natürlich einen kurzen Draht zu seiner Heimat.
Ehemaliger Oberarzt mit Che-Guevara-T-Shirt
„Wir haben in Kuba nachgefragt, was denn dringend gebraucht wird“, sagt Torsten Edinger von der AG „Cuba Si“. Und dazu gehören medizintechnische Geräte. „Durch die Blockade der USA ist es schwierig, an solche Geräte heranzukommen“, erläutert Edinger. Den Kontakt zum Luckenwalder Krankenhaus stellte dessen ehemaliger Oberarzt auf der Intensivstation, Hainer Lindemann, her. Der schüchtern wirkende Rentner ist Mitglied der AG und trägt auf seinem grünen T-Shirt das Konterfei des aus Argentinien stammenden kubanischen Revolutionshelden Che Guevara (der war auch Arzt.)
Empfänger ist eine Geburtsklinik in Havanna
Die Geräte aus Luckenwalde werden bald in einem Solidaritätscontainer nach Kuba gehen. Empfänger ist das Krankenhaus „Ramón González Coro“ in Havanna. In dieser Geburtsklinik, die mit ihrer Intensivstation für Neugeborene von nationaler Bedeutung ist, erblicken jährlich bis zu 4000 Kinder das Licht der Welt. 2017 waren davon 7,8 Prozent Frühgeburten, sieben Prozent hatten Untergewicht und 1,6 Prozent wogen weniger als 1500 Gramm.
Von Hartmut F. Reck
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